Bis die ersten neuen Labels im Handel auftauchen, wird es noch eine Weile dauern. Das EU-Parlament rechnet damit, dass es 2019 so weit sein wird.

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Straßburg – Das Europäische Parlament hat am Dienstag in Straßburg eine Überarbeitung der Energieeffizienzkennzeichnung beschlossen. Die Kennzeichnungsskala A+ bis A+++ wird abgeschafft und stattdessen ein Energieetikett von A bis G eingeführt. Das EU-Parlament und der Ministerrat hatten sich im Vorfeld bereits auf einen Kompromiss geeinigt. Um in Kraft treten zu können, muss der Rat noch formell zustimmen.

Die EU-Kommission verspricht sich dadurch Energieersparnis im Ausmaß von 200 Terawattstunden (TWh). Umfragen zufolge achten 85 Prozent der Europäer beim Kauf von Produkten auf die Energie-Labels, so die Kommission.

Die im Jahr 1994 eingeführte Skala, die ab 1995 in Gebrauch war, umfasste bereits eine Skala von A (am effizientesten) bis G (am wenigsten effizient). Um Verbesserungen in der Energieeffizienz der Produkte Rechnung zu tragen, sei diese Kennzeichnungsskala später bis A+++ ausgeweitet worden.

A-Klassen

Mittlerweile seien die meisten Produkte und Geräte, wie etwa Waschmaschinen, einer der A-Klassen zugeordnet. Da jedoch ein Unterschied zwischen A+ und A+++ für die Konsumenten weniger motivierend wirke, zum energieeffizienteren Produkt zu greifen, als ein Unterschied zwischen C und A, habe man sich darauf geeinigt, zur alten Skala zurückzukehren, so das Europäische Parlament in einer Aussendung.

Um auf weitere Entwicklungen in der Energieeffizienz reagieren zu können, ohne neue Klassen einführen zu müssen, solle auch ein Verfahren zur Neuskalierung der Etikette eingeführt werden. Außerdem solle eine Online-Datenbank für alle neuen auf den EU-Markt gebrachten Produkte eingerichtet, sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Marktüberwachung ergriffen werden.

"Das sind gute Neuigkeiten für die Verbraucher, denn die verwirrenden Kennzeichnungen beim Kauf von Elektrogeräten werden bald der Vergangenheit angehören", betonte der SPÖ-Abgeordnete Eugen Freund. Die neue Regelung "tritt 2019 in Kraft und sei ein Zeichen, dass man sich in der EU sehr praktisch engagiert", so Freund. (APA, 14.6.2017)