Rund 2000 Sonnenhäuser gibt es in Deutschland, in Österreich sollen es mittlerweile etwa 300 sein.

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Wien – Seit fünf Jahren gibt es die "Initiative Sonnenhaus Österreich", aus diesem Anlass fand kürzlich erstmals eine Sonnenhaus-Tagung in Wien statt. Rund 130 Teilnehmer versammelten sich in der Sky-Lounge der Wirtschaftskammer, darunter auch interessierte Häuslbauer.

Sie bekamen unter anderem von Georg Dasch, dem Ersten Vorsitzenden des deutschen Sonnenhaus-Instituts, die "Basics" der Bauweise präsentiert: Beim Sonnenhaus wird die Gebäudehülle nicht so gut gedämmt wie beispielsweise beim Passivhaus, stattdessen soll die nötige Energie für Warmwasser und Heizung größtenteils über Sonnenkollektoren gewonnen werden. Ein großer Wassertank im Haus ist Teil des Konzepts.

Verweis auf Antike

"Solararchitekt" Dasch, der seit 20 Jahren Sonnenhäuser baut, verwies in seinem Vortrag auf die bis in die Antike zurückreichen- de Geschichte dieser Bauweise ("Das Sonnenhaus des Sokrates"), betonte aber auch, dass sich ein Null- oder Plusenergiehaus am besten freilich mit einer Passivhaushülle planen lasse. Auch habe er selbst sein erstes Sonnenhaus mit dem Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP) des Passivhaus-Instituts gerechnet, wie er verriet – "weil es das genaueste Berechnungsverfahren ist".

Dass es eine gewisse nicht zu leugnende Rivalität zwischen Sonnenhaus- und Passivhausszene gibt, schwingt da schon mit. Auch in Deutschland sei das so, dort werde die Gegnerschaft nach Daschs Wahrnehmung aber zumindest "nicht mehr gepflegt", wie der Architekt zum STANDARD sagte. Rund 2000 Sonnenhäuser gibt es in Deutschland, in Österreich sollen es laut Aussendung 300 sein. Auf der Website der Initiative sind aber nur knapp zwei Dutzend Häuser versammelt.

Solarhaus-Förderung 2017

Hierzulande fördert der Klima- und Energiefonds (Klien) auch heuer wieder die Errichtung von solarthermischen Anlagen auf privaten Gebäuden, die eine solare Deckung am Gesamtwärmebedarf von mindestens 70 Prozent erreichen. Der Fonds gewährt pro Anlage einen Zuschuss zwischen 40 und 50 Prozent der Investitionskosten (abhängig vom Heizwärmebedarf), maximal 12.000 Euro, in Sonderfällen 17.000. (mapu, 17.6.2017)