Oviedo – Drei US-Physiker erhalten für den ersten Nachweis von Gravitationswellen den angesehenen spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Forschung und Technik. Die Auszeichnung bekommen Kip Thorne (77), Rainer Weiss (84) und Barry Barish (81) sowie auch das von ihnen maßgeblich mitentwickelte Gravitationswellen-Observatorium Ligo, wie die Jury am Mittwoch in Oviedo bekanntgab.

Die Prinzessin-von-Asturien-Preise sind nach der spanischen Thronfolgerin benannt und werden alljährlich in acht Sparten vergeben. Die Preisträger erhalten jeweils 50.000 Euro und die Nachbildung einer Statue von Joan Miro. Die Auszeichnungen werden Ende Oktober von König Felipe VI. in Oviedo überreicht.

Hintergrund

Die Gravitationswellen waren 1916 von Albert Einstein in der allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt und 100 Jahre später von den Forschern mit dem Ligo (Laser Interferometer Gravitational-Wave Observatory) nachgewiesen worden. Die Suche habe "zu einer der größten Herausforderungen in der gesamten Geschichte der Physik" gehört, hieß es in Oviedo. Neben den drei ausgezeichneten Wissenschaftern seien mehr als 1.000 Forscher aus 18 Ländern an dem Nachweis beteiligt gewesen.

"Dank der außergewöhnlichen Präzision der Messgeräte", so die Jury, könne man Zusammenstöße von massereichen Schwarzen Löchern registrieren, "die sich vor mehr als einer Milliarde Jahre ereignet haben". Der Nachweis der Gravitationswellen eröffne dem Studium des Universums ganz neue Chancen. Das Ligo besteht aus zwei Observatorien in Hanford (US-Staat Washington) und Livingston (Louisiana). (APA, 14. 6. 2017)