Kinshasa – Die Vereinten Nationen haben bewaffneten Milizen in der Demokratischen Republik Kongo schwere Gewaltverbrechen an Kindern vorgeworfen, darunter auch Vergewaltigungen. Innerhalb von nur fünf Tagen Anfang Juni seien 62 Fälle von "schweren" Kindesmisshandlungen dokumentiert worden, teilte die Uno-Mission Monusco am Mittwoch in Kinshasa mit.

Darunter seien mindestens 19 Fälle von Vergewaltigungen und sexueller Gewalt gegen Minderjährige. Das Schicksal von Kindern als Opfer des bewaffneten Konflikts im Kongo bleibe eine "ständige Sorge", sagte Monusco-Sprecher Theophane Kinda. Die dokumentierten Gräueltaten seien zwischen dem 5. und dem 9. Juni von bewaffneten Gruppen im von Gewalt zerrütteten Osten des Landes sowie von Anhängern des getöteten Milizenführers Kamwina Nsapu im Zentrum des Landes verübt worden.

In der zentralen Provinz Kasai wurden seit vergangenem September nach Armeeangaben mehr als 500 Menschen getötet; in inoffiziellen Schätzungen ist sogar von bis zu 3.000 Toten die Rede. Zuvor hatten Soldaten Milizenführer Nsapu, Chef einer gegen Präsident Joseph Kabila kämpfenden Gruppe, umgebracht. Auch das Kinderhilfswerk Unicef äußerte sich zuletzt alarmiert über die Lage der Kinder in dem afrikanischen Land. (APA, 14.6.2017)