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Im Amazon-Go-Supermarkt am Smartphone nachsehen, ob es ein Produkt nicht wo anders doch billiger gibt? Das könnte das Unternehmen verhindern – sofern man über das Shop-WLAN surft.

Foto: AP Photo/Elaine Thompson

Amazon hat den stationären Handel mit seiner Onlineshopping-Plattform gehörig unter Druck gesetzt. Nun plant das Unternehmen selbst eigene Geschäfte. Und dort will man offenbar verhindern, was Nutzer in anderen Geschäften tun: sich online informieren ob es ein Produkt wo anders nicht vielleicht billiger gibt. Dem Konzern wurde nun ein Patent zur "Physical Store Online Shopping Control" zugesprochen, berichtet "The Verge".

Nur über eigenes Shop-WLAN möglich

Darin werden Methoden beschrieben, wie ein Händler auf Netzwerkanfragen wie das Aufrufen bestimmter Adressen oder die Suche nach bestimmten Begriffen, reagieren kann. Will ein Kunde beispielsweise die Website eines Konkurrenten aufrufen, könnte das System mit verschiedenen Maßnahmen darauf reagieren. Die Seite könnte entweder komplett blockiert werden. Oder dem Nutzer wird ein statt der angesurften Seite ein dazu passendes Produkt aus dem Shop oder ein Gutschein angeboten.

Das System sieht zudem vor, dass der Standort des Nutzers im Geschäft lokalisiert werden kann. So könnte den Kunden gezielt Informationen über eine Aktion auf ihr Smartphone geschickt werden, wenn sie sich in der Nähe des jeweiligen Produkts befinden.

Voraussetzung für ein derartiges System ist, dass sich der Kunde mit seinem Smartphone über das WLAN des Geschäfts ins Internet einwählt. Nutzer könnten solche Maßnahmen leicht umgehen, indem sie über das Mobilfunknetz surfen.

Patent schon 2012 beantragt

Das Patent wurde Amazon zwar am 30. Mai 2017 zugesprochen, eingereicht wurde es allerdings schon im Jahr 2012. Ob es damals bereits mit der Intention beantragt wurde, dass Amazon in Zukunft eigene Shops aufsperren will, ist nicht bekannt. Unklar ist zudem, ob das Unternehmen tatsächlich ein derartiges Kontrollsystem umsetzen will. (red, 16.6.2017)