Hält sich eher für Octavian als für Brutus: Michael Ludwig.

Wien – Der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig stellt in Abrede, dass er die SPÖ in eine Koalition mit der FPÖ führen wolle: "Diese Behauptung war eine innerparteiliche Intrige vor der letzten Gemeinderatswahl, die absurd war. Mir geht es darum, dass man mit allen redet und nach gemeinsamen Schnittmengen sucht. Aber mit der FPÖ sehe ich derzeit wenige."

Kein Brutus

Dass der von Bürgermeister Michael Häupl (beide SPÖ) getätigte Vergleich mit Brutus auf ihn bezogen war, glaubt Ludwig nicht: "Bei 'Brutus' habe ich mich nie angesprochen gefühlt. Wenn es römische Geschichte sein muss, würde ich mich politisch als Octavian sehen. Denn er hat für eine lange Friedensperiode gesorgt", sagte er der "Kleinen Zeitung".

Häupl hatte in einem Interview – mit Verweis auf die internen Kritiker, die ihm den Rücktritt nahegelegt hatten – kürzlich befunden: "Ich habe die Iden des Märzes gut überstanden und es gibt Parteifreunde, die sagen, Brutus hat sich bereits selbst erledigt." Brutus war einer der Mörder von Julius Cäsar, dessen Großneffe Octavian (63 v. Chr.-14. n. Chr.) von ihm als Haupterbe eingesetzt worden war. Octavian regierte später als erster römischer Kaiser – ausgestattet mit dem Ehrentitel Augustus. (APA, 16.6.2017)