Ihr roter Farbstoff bringt's: Er verstärkt die positive Wirkung der Flavonoide.

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Die Aussagekraft von Studien, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und ihrer Rolle bei der Entwicklung von Krankheiten betreffen, ist relativ. Wenn es um die Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln geht, ist eine eindeutige Verbindung in den meisten Fällen nur schwer herstellbar.

Trotzdem laufen weltweit viele Studien zum Thema, so zum Beispiel an der kanadischen Universität von Guelph, wo Forscher die Wirkstoffe der roten Zwiebel unter die Lupe genommen haben. Von allen Gemüsesorten enthalten Zwiebeln die höchste Konzentration des Flavonoids Quercetin, eines Antioxidans mit antikanzerogener Wirkung. Fokus der Forscher: Sie untersuchten fünf unterschiedliche Rote-Zwiebel-Sorten – La Salle, Rubin Ring, Festung und Stanley Safrane – auf diesen Inhaltsstoff.

Gesunde Ernährung

Die Forscher fanden heraus, dass die in roten Zwiebeln enthaltenen Pflanzenfarbstoffe, die Anthocyane, die für deren violette Färbung verantwortlich sind, die Wirkung des Quercetins zusätzlich verstärken. In ihrem Experiment stellten die Forscher sicher, dass Zellen der Zelllinie Caco-2 – also Zellen, die in einem menschlichen Dickdarm-Adenom vorkommen – im direkten Kontakt mit dem Quercetin standen.

"Zwiebeln killen Krebszellen", sagt Studienleiter Abdulmonem Murayyan, "sie aktivieren Signalwege, die Krebszellen in die Apoptose, den Zelltod, treiben". Zudem schafften diese Inhaltsstoffe im Darm ein Umfeld, in dem sich Krebszellen nur schwer entwickeln können. In einem nächsten Schritt sollen diese Studienergebnisse am Menschen verifiziert werden. (red, 16.6.2017)

Originalpublikation

Antiproliferative activity of Ontario grown onions against colorectal adenocarcinoma cells