Bild nicht mehr verfügbar.
Die Wiener Regenbogenparade wird am Samstag zum 22. Mal um den Ring ziehen. Durch die Veranstaltung wird es auch zu Staus kommen. Auch Straßenbahnen und Busse werden umgeleitet.
Wien – Zum 22. Mal zieht am Samstag die Regenbogenparade über die Wiener Ringstraße. "Wir erwarten Zehntausende", erklärte Lui Fidelsberger, Obfrau der Homosexuellen Initiative (Hosi), vorab: Inklusive Zuseher rechneten die Organisatoren mit "insgesamt mehr als 150.000 Menschen", die ein "kräftiges Zeichen für Akzeptanz und Gleichstellung" setzen.
Mehr als 60 Gruppen haben sich angemeldet, ab 14 Uhr geht es "andersrum" – gegen die Fahrtrichtung – um den Ring. Neben Organisationen, die sich für die Rechte von Homosexuellen, Transpersonen und Intersexuellen einsetzen, nehmen auch Betriebe wie die Wiener Linien, deren beflaggte Straßenbahnen die Parade anführen, die ÖBB oder die Wiener Jugendzentren am Umzug "Many colours – One community" teil.
Bei der Abschlusskundgebung ab etwa 19 Uhr soll Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) auf dem Rathausplatz sprechen. Kern hatte bereits im vergangenen Jahr als erster Kanzler eine Rede auf der Parade gehalten. Erwartet werden zudem Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner, Staatssekretärin Muna Duzdar (beide SPÖ), Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin des EU-Parlaments und grüne Spitzenkandidatin bei den Nationalratswahlen, Neos-Vorsitzender Matthias Strolz und der in Wien für Antidiskriminierung zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).
Kundgebung gegen den Regenbogen
Gegen die Anliegen der Regenbogenparade findet auch heuer wieder der "Marsch für die Familie". Um 15.00 Uhr treffen sich die Regenbogen-Gegner am Albertinaplatz, um etwa gegen den "Gender-Wahn", für die Abschaffung des Sexualunterrichts und gegen das Adoptionsrecht sowie die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu demonstrieren. Sprechen werden auf der Kundgebung etwa der ehemalige Pegida-Sprecher Georg Immanuel Nagel, der parteilose Nationalratsmandatar Marcus Franz sowie der ehemalige Ministerpräsident der Slowakei, Jan Carnogursky.
Ring und Franz-Josefs-Kai werden ab Samstagmittag bis in den Abend abschnittsweise gesperrt. Der ÖAMTC rechnet mit Verzögerungen und Staus in der ganzen Innenstadt. Ab etwa 13 Uhr werden die Straßenbahnlinien 1, 2, 31, 71, D und der Bus 74A umgeleitet oder kurzgeführt. (Oona Kroisleitner, 16.6.2017)