Der Angreifer entriss Nathalie Kosciusko-Morizet einen Stapel Flugblätter und schlug sie ihr ins Gesicht.

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Paris – Zwei Tage nach einem gewalttätigen Angriff auf die konservative französische Politikerin Nathalie Kosciusko-Morizet hat sich der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt. Der 1962 geborene Mann wurde in Gewahrsam genommen, als er sich am Samstagmorgen zu der Tat bekannte, wie die AFP aus Justizkreisen erfuhr. Der Mann muss mit einem Verfahren wegen Gewalt gegen eine öffentlich tätige Person rechnen.

Kosciusko-Morizet wurde am Donnerstag bei großer Hitze auf einem Pariser Wochenmarkt attackiert. Der Täter beschimpfte sie und entriss ihr Zettel, um sie ihr ins Gesicht zu schlagen. Die 44-Jährige stürzte zu Boden, verlor das Bewusstsein und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Politiker aller Parteien verurteilten die Attacke drei Tage vor der zweiten Runde der Parlamentswahl.

Kosciusko-Morizet gehört dem liberalen Flügel der konservativen Republikaner an und ist eine der bekanntesten Politikerinnen des Landes. Zwischen 2007 und 2012 war sie unter Staatschef Nicolas Sarkozy erst Staatssekretärin und dann Umweltministerin. Im vergangenen Jahr scheiterte die Abgeordnete bei der Vorwahl der Konservativen für die Präsidentschaftskandidatur. Sie kandidiert jetzt in einem Pariser Wahlkreis für ein neues Abgeordnetenmandat. Am Freitag konnte sie das Krankenhaus verlassen und sagte, sie brauche noch ein wenig Zeit, um sich von der Attacke zu erholen. (APA, 17.6.2017)