An den Wänden der Fondazione Prada prangten Comics, über den Laufsteg liefen bei Prada Hosen und Hemden mit Comic-Print (Miuccia Prada arbeitete mit den beiden Künstlern James Jean und Ollie Schrauwen zusammen), Stutzen, knappe Shorts und Männer-Overalls in Rot, Blau, Khaki.

Foto: Prada

Bei Dolce & Gabbana modelten wie in den letzten Saisonen bei den Frauen vorwiegend prominente Millenials (wie Dylan Brosnan, Sohn des einstigen James Bonds), Brandon Lee (Sohn von Tommy Lee und Pamela Anderson), Roberto Rossellini (Sohn von Isabella Rosselini) oder Braison Cyrus (Bruder von Musikerin Miley Cyrus).

Foto: apa/afp/Miguel Medina; ap/ Antonio Calanni; apa/afp/ Miguel Medina

Bild nicht mehr verfügbar.

Das Engagement von Braison Cyrus dürften Domenico Dolce und Stefano Gabbana mittlerweile bereuen. Miley Cyrus nutzte den Auftritt ihres Bruders, um die unpolitische Haltung der italienischen Designer zu kritisieren (sie statteten in letzter Zeit mehrfach die amerikanische First Lady Melania Trump aus). Da lasen sich Protestparolen auf nacktem Oberkörper wie pure Ironie: Rapper Raury Deshawn Tullis hatte zur Verteidigung der italienischen Designer blank gezogen.

Foto: ap/ Antonio Calanni; apa/ afp/ Miguel Medina

Philipp Pleins Rezept: Man nehme Flammen, Nieten, Jaguar-Prints – und verteile alles großzügig auf Jeans, Sneakern und Lederjacken (für Männer wie Frauen). Dazu ließ der Rebell der Mailänder Modewoche, der vor kurzem nach New York umgezogen ist, selbstverständlich ein paar Tschicks anzünden: Pate stand das Musical "Grease".

Foto: apa/ afp/ Marco Bertorello

Statt Krawatten gab's lose geknotete Seidentücher um die Hälse: Designer Francesco Risso verordnete in seiner zweiten Show für Marni den Models (Nach)lässigkeit – vom Kragen über Patchwork-Oberteile bis zum freigelegten Knöchel.

Foto: apa/ afp/ Marco Bertorello

Bei Fendi hingegen gab's jede Menge Krawatten-Männer: Wenn der Spießer ins Schwitzen gerät, werden Hemd und Schlips gelockert, die Hosen von zwei Hosenträgern gehalten und der beige Blouson (mit Fendi-Label) ausgepackt. So viel ist sicher: Diese Kollektion sieht am besten an Männern mit Humor aus.

Foto: apa/afp/ Marco Bertorello

Andreas Melbostad, der in New York lebende Designer von Diesel Black Gold, ließ sich vom Streetstyle seiner Wahlheimat und der Grunge-Bewegung der 1990er Jahre inspirieren. Die Frauen (ja, Diesel zeigte auch Frauen auf dem Laufsteg) trugen lange Röcke, knöpften Kleider bis zum Bauchnabel auf, die Männer schichteten Shorts über Leggings.

Foto: Diesel

Auch bei Emporio Armani ließ man sich vom Hype um die Stars der jungen Generation anstecken – und bewies Humor. Der kanadische Sänger Shawn Mendes (Mitte) kam im schwarzen Hemd, bedruckt mit einer roten Rose. Die Kollektion? Japanisch angehauchte Prints trafen auf reduzierte Armani-Schnitte. (feld, 19.6.2017)

Weiterlesen:

Männermode London: Von Muskelmännern und Boxershorts

Miley Cyrus kritisiert Dolce & Gabbana auf Instagram

Foto: ap/ Luca Bruno; apa/afp/ Marco Bertorello