Abuja – Bei einer Serie von Selbstmordanschlägen im Nordosten Nigerias sind nach Polizeiangaben mindestens zwölf Menschen und die Attentäter ums Leben gekommen. In der Provinz Borno hätten sich am Sonntagabend fünf Frauen in die Luft gesprengt, erklärte ein Sprecher der lokalen Polizeibehörde.

Die Attacke habe sich in dem Ort Kofa ereignet, rund acht Kilometer von der Provinzhauptstadt Maiduguri entfernt. Bei dem Angriff seien elf Menschen verletzt worden.

Für die Anschlagsserie zeichnete zunächst keine Gruppe verantwortlich. Am 7. Juni hatte die radikalislamische Gruppe Boko Haram in Maiduguri 14 Menschen durch Schüsse und Bomben getötet. Der Einsatz von Selbstmordattentäterinnen auf belebten Plätzen ist typisch für die Taktik der Islamisten. Boko Haram begeht seit Jahren Anschläge und strebt im Nordosten Nigerias einen islamistischen Staat an. Tausende Menschen wurden getötet, Hunderte verschleppt, unter ihnen viele Mädchen. Mehr als zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht.

Der Polizeisprecher sagte, die erste Bombe sei nahe einer Moschee gezündet worden und habe sieben Menschen getötet. Der zweite Sprengsatz habe in einem Haus fünf weitere Personen getötet. Die übrigen drei Attentäterinnen seien ebenfalls ums Leben gekommen.

Nigeria ist der größte Erdölexporteur Afrikas. Mit 170 Millionen Einwohnern ist es außerdem das bevölkerungsreichste Land des Kontinents. (APA/Reuters, 19.6.2017)