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Das Kopfball-Ungeheuer hat wieder zugeschlagen.

Foto: Reuters/Staples

Moskau/Sotschi – Europameister Portugal hat seine Chancen auf den Halbfinal-Einzug beim Confederations Cup mit einem 1:0-(1:0)-Sieg über Gastgeber Russland deutlich verbessert. Die Portugiesen gewannen am Mittwoch in Moskau dank des 74. Länderspieltors von Cristiano Ronaldo (8.), der sich unbeeindruckt von den Vorwürfen des Steuerbetrugs in Spanien zeigte.

Der mit einem 2:0 über Neuseeland gestartete WM-Gastgeber Russland hat vor dem abschließenden Gruppenspiel am Samstag gegen Mexiko weiterhin drei Zähler und muss nun wohl sein letztes Vorrundenspiel gegen Mexiko am Samstag gewinnen, um nicht vorzeitig die Segel streichen zu müssen. Mexiko, das in seiner ersten Partie Portugal ein 2:2 abgerungen hatte, bezwant Schlusslicht Neuseeland am späteren Abend mit Mühe 2:1. Damit übernehmen die Nordamerikaner mit vier Punkten die Tabellenführung vor dem punktegleichen Europameister. Die Mexikaner verloren allerdings Carlos Salcedo durch eine Schulterverletzung.

Russland begann mit einigem Selbstbewusstsein und wurde von den 42.750 Zuschauern im ausverkauften Spartak-Stadion der Hauptstadt lautstark unterstützt. Doch nach dem Schock in Minute acht gab Portugal zunehmend den Ton an. Akinfejew war es zu verdanken, dass Russland nicht schon vor der Pause hoffnungslos in Rückstand geriet. In der 32. Minute reagierte er mit einer glänzenden Fußparade gegen Ronaldo, kurz nach Wiederbeginn war er nach einem gefährlichen Kopfball gegen Stürmertalent Andre Silva auf dem Posten (50.).

Chance für die Silvas

Nachdem der Favorit seine Chancen nicht nutzte, kamen die Russen nach einer Stunde besser ins Spiel, sorgten im Mittelfeld zumindest für Ausgeglichenheit. Doch Gefahr für das Gehäuse von Portugal-Keeper Rui Patricio drohte auch in der Drangphase der Russen selten. So brachten die Portugiesen den Sieg über die Zeit.

Europameister-Trainer Fernando Santos hatte seine Elf gegenüber der Eröffnungspartie gegen Mexiko (2:2) auf insgesamt vier Positionen verändert und neben Andre Silva auch dem anderen Jungstar Bernardo Silva (22 Jahre) eine Chance gegeben. Beide Silvas wechseln nach dem Confed Cup für zusammengerechnet 88 Millionen Euro zu Manchester City (Bernardo Silva) beziehungsweise AC Milan (Andre Silva). Mit Außenverteidiger Raphael Guerreiro kann Santos nicht mehr planen. Er erlitt nach einem Schlag auf den Fuß eine womöglich schwere Knöchelverletzung.

Doch noch Mexiko

Die im Vergleich zum 2:2 gegen Portugal sogar an acht Positionen veränderten Mexikaner mussten vor 25.133 Zuschauern in Sotschi überraschend hart kämpfen, bis man den Erfolg in der Tasche hatte. Die Neuseeländer legten kurz vor der Pause vor, Chris Wood (42.) trug sich dabei in die Schützenliste ein. Die Hoffnungen auf den ersten Confed-Cup-Sieg überhaupt erfüllten sich jedoch nicht. Nach Vorarbeit von Aquino schoss Raul Jimenez (54.) zum Ausgleich ein, Oribe Peralta (72.) traf via Innenstange zum Sieg.

Neuseeland hatte in der Folge bei einem Schuss von Ryan Thomas ans Lattenkreuz (85.) Riesenpech. Auf der anderen Seite rettete Tommy Smith bei einem Abschluss von Jimenez auf der Linie (89.). Neuseeland ist damit ausgeschieden. Im Finish der Partie kam es beinahe noch zu einer Massenrauferei auf dem Platz, Rote Karte gab es nach Ansicht der TV-Bilder aber keine. (APA, red – 21.6.2017)

ERGEBNISSE, Confed-Cup:

Gruppe A:
Portugal – Russland 1:0 (1:0). Moskau. Tor: Ronaldo (8.)

Mexiko – Neuseeland 2:1 (0:1). Sotschi, Tore: Jimenez (54.), Peralta (72.) bzw. Wood (42.)