Cancun – Ohne eine gemeinsame Erklärung zur eskalierenden Lage in Venezuela ist die Vollversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zu Ende gegangen. Trotz intensiver Bemühungen vor allem der USA und Mexikos war es den Verhandlern bis Mittwochabend (Ortszeit) nicht gelungen, eine Mehrheit für eine gemeinsame Resolution zu organisieren.

Venezuelas sozialistischer Staatschef Nicolas Maduro feierte das Scheitern der Bemühungen als Erfolg. "Wir haben einen der größten Siege in der Geschichte der OAS errungen", sagte er. "Ein Sieg der Souveränität, der Unabhängigkeit, gegen den Interventionismus. Venezuela hat triumphiert." Das südamerikanische Land hat bereits seinen Austritt aus der OAS angekündigt.

Bei Protesten gegen die venezolanische Regierung sind in den vergangenen Monaten über 70 Menschen ums Leben gekommen. Die Opposition fordert die Freilassung inhaftierter Regierungsgegner und Neuwahlen. Maduro hingegen spricht von einer Verschwörung konservativer Kreise und des Auslands gegen seine sozialistische Regierung. (APA, 22.6.2017)