Berlin – Die deutsche Wirtschaft hat im Juni deutlicher als erwartet an Schwung verloren. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel um 1,3 auf 56,1 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Freitag zur Umfrage unter rund 800 Firmen mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 57,3 Punkte gerechnet.

Das Barometer bleibt aber deutlich über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. "Es signalisiert für Deutschland jedoch noch immer kräftiges Wirtschaftswachstum", sagte Markit-Ökonom Trevor Balchin.

Industrie und Servicesektor entwickeln sich derzeit unterschiedlich. So fiel das Industriebarometer mit 59,3 Zählern besser aus als erwartet und blieb nur knapp unter dem erst im Vormonat erreichten Sechs-Jahres-Hoch. Auftragsbestände und Neugeschäft wuchsen schneller als zuletzt. Dagegen fiel der Dienstleistungsindex überraschend mit 53,7 Punkten auf den niedrigsten Wert seit Jänner. Hier wiesen die Neuaufträge das kleinste Plus seit neun Monaten aus. (APA/Reuters, 23.6.2017)