Obama und Putin bei einem Treffen im November 2016.

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Der frühere US-Präsident Barack Obama soll nach der Präsidentenwahl im November 2016 eine großangelegte Cyberoperation eingeleitet haben. Konkret wurden von CIA, NSA und weiteren US-Geheimdiensten "Implantate" in kritische Netzwerke der Russen eingesetzt, die diese per Remote-Verbindung außer Kraft setzen können. Gegenüber der "Washington Post" gab ein Beteiligter an, dass das bei den Russen zu "Schmerzen und Unbehagen" führen sollte.

Mehrmals den Kontakt gesucht

Der Befehl von Obama ging auf Informationen zurück, die besagten, dass Russland versucht hatte, mittels Hacking den US-Wahlkampf zu beeinflussen. Im Zuge dessen wurde mehrere Male der Kontakt gesucht und auch über einen sicheren Kanal, der einzig für die Vermeidung eines Atomkrieges vorgesehen ist, Warnungen ausgesprochen. Erst eine Woche nach der US-Wahl folgte die Rückmeldung, sämtliche Vorwürfe wurden vehement bestritten.

Ermittlungen ließen Fass überlaufen

Zu diesem Zeitpunkt forderte der Noch-Präsident eine genaue Untersuchung der Beteiligung der Russen an den US-Wahlkämpfen bis zurück ins Jahr 2008. Im Laufe der Ermittlungen wurden offenbar Informationen aufgedeckt, die zuvor überhaupt nicht vermutet wurden. Obama setzte daraufhin Sanktionen gegen Russland um, und befahl kurz vor seinem Amtsende genannten Cyberangriff auf die russischen Netzwerke.

Trump unternahm nichts dagegen

Während die Operation noch im Gange waren, wurde der neugewählte US-Präsident Donald Trump angelobt. Der Eingriff in die Netzwerke sollte noch Monate andauern, wodurch Obama keine Einsicht mehr in das Programm hatte. Trump hätte die Operation mittels Weisung beenden können – das wurde aber laut der "Washington Post" nicht getan. (red, 24.6.2017)