Den Haag/Bogota – Zwei in Kolumbien von Untergrundkämpfern entführte niederländische Journalisten sind freigelassen worden. Das bestätigte das niederländische Außenministerium am Samstag in Den Haag. Der Journalist Derk Bolt (62) und sein Kameramann Eugenio Ernest Marie Follender (58) waren vor einer Woche von der linken Guerillaorganisation ELN verschleppt worden.

Sie seien psychisch und körperlich in guter Verfassung, sagte Bolt in einem Interview nach Berichten niederländischer Medien. "Es war sehr schwer, aber unsere Entführer waren sehr nett, mit viel Respekt."

Der niederländische Außenminister Bert Koenders erklärte, den beiden Männern gehe es "den Umständen entsprechend gut". Der niederländische Botschafter in Kolumbien habe bereits mit ihnen gesprochen. Koenders, der in der Früh mit den beiden Männern telefonierte, dankte der kolumbianischen Regierung für ihren Einsatz für die Freilassung der Entführten.

Die Journalisten arbeiten für die Fernsehsendung "Spoorloos", in der es darum geht, Verwandte von Niederländern in entlegenen Weltregionen aufzuspüren. Sie waren in der Provinz Norte de Santander im Grenzgebiet zu Venezuela entführt worden, wo sie über die Mutter einer Kolumbianerin recherchierten, die vor Jahren von einem niederländischen Paar adoptiert worden war.

Nach Angaben des TV-Senders KRO-NCRV wurde für die Freilassung kein Lösegeld bezahlt. Die ELN finanzieren sich auch über Lösegeld bei Entführungen. Anders als mit der größeren FARC-Guerilla konnte die kolumbianische Regierung mit der marxistischen ELN noch keinen Waffenstillstand aushandeln. Der Präsident Juan Manuel Santos hatte für die Einigung mit der FARC den Friedensnobelpreis erhalten. (APA, 25.6.2017)