Berlin – Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble ist offen für eine weitere Vertiefung der Währungsunion. Man müsse allerdings darauf achten, dass man nicht zu viele Fehlanreize erzeuge, sagte Schäuble dem "Handelsblatt" vom Montag. Deutschland sei bereit, weitere Schritte zur Vollendung der Bankenunion zu unternehmen, etwa den Aufbau einer gemeinsamen Einlagensicherung.
"Die Voraussetzung ist aber, dass man nicht nur weitere Risiken vergemeinschaftet, sondern zunächst einmal die Risiken reduziert", sagte Schäuble. "Das hießt in diesem Falle: Die Altlasten in den Bankbilanzen müssen abgebaut werden."
Skepsis bezüglich Euro-Finanzminister
Schäuble warnt zugleich vor Scheinlösungen wie der Schaffung eines Euro-Finanzministers. "Ein Eurozonen-Finanzminister ist ein schöner Titel, aber er braucht auch entsprechende Befugnisse", sagte er. "Sonst bauen wir nur wieder eine europäische Scheinwirklichkeit, die am Ende zu mehr Europaskepsis führen wird." (APA, Reuters, 26.6.2017)