Lagos/Abuja – Sieben Selbstmordattentäter haben bei einer Serie von Anschlägen im Nordosten Nigerias neun Menschen mit in den Tod gerissen. Die Angreifer sprengten sich zwischen Sonntagabend und Montagmorgen in und um die Großstadt Maiduguri in die Luft, wie ein Sprecher der lokalen Polizei sagte.

Die schwerste Attacke ereignete sich am Stadtrand von Maiduguri. Dort griffen zwei Frauen mit Sprengstoffgürteln Wohnhäuser an und töteten sich selbst und acht weitere Menschen. Auch die Universität von Maiduguri wurde von drei Attentätern angegriffen. Sie töteten sich selbst und eine Frau des Sicherheitspersonals.

Der Nordosten Nigerias und die angrenzenden Gebiete der Nachbarländer werden seit 2009 von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram terrorisiert. Seither haben die Extremisten bei Anschlägen und Angriffen dort mindestens 20.000 Menschen getötet. Die sunnitischen Fundamentalisten wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten.

In Maiduguri gab es im Juni bereits zwei große Anschläge, bei denen jeweils 17 Menschen starben. Zu einem der Angriffe hatte Boko Haram sich bekannt. In der Stadt leben Zehntausende Vertriebene, die vor der islamistischen Gewalt im Umland Schutz gesucht haben. Über zwei Millionen Menschen sind nach UN-Angaben vor der Gewalt geflohen, fast fünf Millionen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. (APA, 26.6.2017)