Bukarest – Die rumänische Grenzschutzpolizei hat 91 in einem Lastwagen eingepferchte Menschen gefunden, die auf der Flucht nach Westeuropa waren. Die Behörden teilten am Dienstag mit, dass die aus dem Irak und Syrien Geflüchteten in dem Lastwagen die Grenze zwischen Rumänien und Ungarn überqueren wollten. In dem türkischen Fahrzeug, das Automobilteile transportierte, fand die Polizei auch 29 Kinder.

Seit Ungarn seine Grenzen zu Serbien im Jahr 2015 mit Stacheldraht gesichert hat, ist Rumänien zu einem zentralen Durchgangsland für Menschen geworden, die nach Westeuropa fliehen wollen.

Vergangene Woche hatte in Ungarn der Prozess gegen elf mutmaßliche Schlepper begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, für den Tod von 71 Geflüchteten verantwortlich zu sein, die vor zwei Jahren in einem Kühllastwagen erstickt und in Österreich bei Parndorf entdeckt worden waren. Den vier Hauptangeklagten drohen lebenslange Haftstrafen wegen "besonders grausamen" Mordes und Menschenhandels. (APA, 27.6.2017)