Wien/Brasilia – Der börsennotierte Feuerfestprodukte-Hersteller RHI ist bei seiner 450 Millionen Euro schweren Übernahme der brasilianischen Magnesita einen Schritt weitergekommen. Die EU hat nun – unter Auflagen – grünes Licht gegeben. Der österreichische Konzern müsse das Dolomitgeschäft im EWR sowie zwei Produktionsstandorte abgeben, die Magnesita müsse sich vom deutschen Standort Oberhausen trennen, so die RHI.

EU-Auflagen

Bei den Standorten, welche die RHI binnen sechs Monaten verkaufen muss, handelt es sich um Marone in Italien und Lugones in Spanien. Die Auflagen, die binnen sechs Monaten umzusetzen seien, bewegten sich "im Bereich der erwarteten Dimension", wie der Konzern Mittwochabend mitteilte. Der Umsatzbeitrag der beiden RHI-Standorte belief sich 2016 auf 50 Mio. Euro – das waren rund 3 Prozent der gesamten Konzernerlöse. Anfang November soll das Closing der Transaktion über die Bühne sein.

Aktuell laufen den Angaben zufolge "intensive Gespräche mit zahlreichen potenziellen Käufern". Alle Interessenten seien bestrebt, die Produktionsstandorte und das damit verbundene Geschäft "langfristig zu übernehmen und weiterzuentwickeln". Die Käufer erhalten Lieferverträge für Sintermagnesia in Höhe von bis zu rund 43.000 Tonnen.

Nach dem EU-Placet stehen noch die fusionsrechtliche Freigabe in Brasilien sowie die Zustimmung der RHI-Hauptversammlung zur "grenzüberschreitenden Verschmelzung" der RHI AG mit der niederländischen Tochter RHI MAG NV aus.

"Mit dem heutigen Meilenstein kommen wir dem geplanten Zusammenschluss mit Magnesita einen großen Schritt näher", so RHI-Chef Stefan Borgas, der auch der designierte CEO der zukünftigen RHI-Magnesita-Gruppe ist. (APA, 29.6.2017)