Gute Geschäfte in Westeuropa und in China haben dem weltgrößten Sportbekleidungshersteller Nike überraschend hohe Umsätze beschert. Wie der Adidas-Rivale am Donnerstag nach US-Börsenschluss bekanntgab, stiegen die Erlöse im vierten Quartal bis Ende Mai um 5,3 Prozent auf rund 8,7 Mrd. Dollar (7,6 Mrd. Euro).

Analysten hatten mit 8,6 Mrd. Dollar gerechnet. Zudem kündigte der Konzern ein Pilotprojekt mit dem Internet-Händler Amazon an, über dessen Verkaufsplattform Nike künftig eine Auswahl seiner Produkte auch direkt anbieten will.

Stellen werden gestrichen

Nike hatte Mitte Juni Pläne bekanntgegeben, seine Unternehmensstruktur zu vereinfachen und Stellen zu streichen: Rund zwei Prozent der gut 70.000 Beschäftigten müssen den Konzern verlassen. Außerdem will Nike die Geschäftsfelder reduzieren und die Zahl der Schuhmodelle um 25 Prozent verringern. Damit will Nike zum Konkurrenten Adidas aufschließen. Der fränkische Erzrivale hatte seinen Gewinn im ersten Quartal um 30 Prozent auf 455 Mio. Euro gesteigert.

Der Nettogewinn von Nike belief sich im vierten Quartal auf eine Milliarde Dollar, nach 846 Millionen im Vorjahreszeitraum. Die Nike-Aktie legte nachbörslich um 8,2 Prozent zu.

"Wir suchen Möglichkeiten, die Erfahrungen der Konsumenten mit Nike bei Amazon zu verbessern", sagte Nike-Chef Mark Parker. Bisher bietet der Konzern seine Produkte auf der Amazon-Website nur über Dritthändler oder unlizenzierte Verkäufer an. (APA, 30.6.2017)