Madrid/Mallorca – Ein auf Mallorca festgenommener Mann soll auf der spanischen Urlaubsinsel nach amtlichen Erkenntnissen einen Terroranschlag geplant haben.

Es gebe Hinweise darauf, dass der mutmaßliche Jihadist vorgehabt habe, auf dem Rathausplatz von Inca etwa 30 Kilometer nordöstlich von Palma Passanten mit einem Messer zu attackieren, teilte der zuständige Ermittlungsrichter nach der Anhörung des Verdächtigen am Freitag in Madrid mit.

Europaweite Aktion

Der Mann war am Mittwoch auf Mallorca neben drei weiteren mutmaßlichen Angehörigen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) festgenommen worden. Bei der europaweiten Aktion waren auch in Dortmund sowie im britischen Birmingham jeweils ein mutmaßlicher radikaler Islamist in Polizeigewahrsam genommen worden.

Die vier Männer, die nach rund zweijährigen Ermittlungen in drei verschiedenen Gemeinden Mallorcas festgenommen worden waren, wurden am Freitag dem Richter in Madrid vorgeführt. Dieser ordnete nach der Anhörung für alle vier Untersuchungshaft an.

Bei den Verdächtigen sei unter anderem den Jihad verherrlichendes Videomaterial sichergestellt worden, heißt es im Beschluss, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Einer der Männer habe versucht, auch Kinder für den IS anzuwerben.

Nach Angaben des Madrider Innenministeriums wurden seit Anfang 2015 in Spanien 223 mutmaßliche Islamisten festgenommen. (APA, 30.6.2017)