Wien/Abuja – Zwei Selbstmordattentäterinnen haben in Niger in einem UNO-Flüchtlingscamp zwei Menschen getötet und elf weitere verwundet. Das Flüchtlingslager beherberge tausende Menschen, die vor der islamistischen Terrorgruppe "Boko Haram" geflüchtet sind. Es handelt sich laut der UNO-Flüchtlingsagentur (UNHCR) um den ersten Selbstmordanschlag in der Region seit einem Jahr.

Zwei Frauen seien in das Lager Kabelawa eingedrungen, das sich ca. 50 Kilometer nördlich der Grenze zu Nigeria befindet. Sie hätten sich einer Gruppe junger Menschen angeschlossen, bevor sie ihre Sprengstoffgürtel kurz vor Mitternacht am Mittwoch detonierten, erklärte die UNHCR in einer Aussendung.

Boko Haram führt von ihrer Hochburg im Nordosten Nigerias oft Angriffe jenseits der Staatsgrenzen aus. Die letzten Selbstmordanschläge zielten auf Städte im nördlichen Kamerun ab. Die Organisation will ein islamisches Kalifat errichten. Durch Boko Haram sind in den letzten acht Jahren über 20.000 Menschen in der Region um den Tschadsee getötet worden, 2,7 Millionen Menschen sind auf der Flucht. (APA/Reuters, 30.6.2017)