Im Silicon Valley werden Gründerinnen oftmals Opfer von sexueller Belästigung, wie sie der New York Times berichten. In Jerusalem (wie auf dem Bild zu sehen) gab es zu der Problematik bereits Proteste, im Tech-Mekka der USA blieben diese bisher aus.

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In der männerdominierten IT-Welt des Silicon Valley gibt es offenbar immer wieder Fälle von Belästigung, die in den meisten Fällen verdeckt bleibt. Nach diversen Skandalen, etwa rund um den US-Fahrtendienst Uber, haben sich nun einige US-Startup-Gründerinnen zusammengefunden, um der New York Times ihre Erlebnisse zu schildern.

Nach Bewerbungsgespräch Flirt-Nachricht

Sarah Kunst, eine 31-jährige Unternehmerin, berichtet etwa davon, dass sie sich bei der Investmentfirma 500 Start-ups beworben hatte. Gründer Dave McClure meldete sich daraufhin bei der Frau mittels Facebook-Nachricht mit folgendem Inhalt "Ich bin verwirrt, ob ich Sie einstellen oder anbraten soll". Kunst berichtete daraufhin einem Kollegen des Chefs davon und hörte in weiterer Folge nie wieder etwas von der Firma. Für McClure hatte die Nachricht jedoch die Konsequenz, dass dieser nach Bekanntwerden des Berichts gefeuert wurde.

Gesicht berührt und Flirt gesucht bei Business-Meeting

Oftmals bleibt die Belästigung allerdings ohne Konsequenzen wie weitere Frauen berichten. Susan Wu, Investorin und Unternehmerin, gab etwa bekannt, dass 2009 ein Investor ohne Erlaubnis ihr Gesicht berührt hatte und nur ein Jahr später ein weiterer Finanzmann während eines Business-Meetings offensiv den Flirt suchte.

Sexuelle Nachrichten nach Anbahnung

Wendy Dent, eine weitere Unternehmerin, soll von Marc Canter, einem Start-up-Berater anfangs Nachrichten bekommen haben, in der Canter mit ihr flirtete. In weiterer Folge wurden diese aber immer sexueller. Der Berater gab in einem Interview an, dass Dent daran schuld sei. Er habe ihr nur diese Nachrichten geschickt, weil er mit den Ideen der Frau nichts anfangen konnte und er sie sozusagen vergraulen wollte.

Geküsst und begrapscht – ohne Konsequenzen

Zuletzt gibt Lindsay Meyer, eine weitere Gründerin an, dass ein Investor ihr vorgeschlagen hatte, mit ihrem Freund Schluss zu machen. In weiterer Folge begrapschte und küsste der Finanzmann sie. Meyers Fall zog keine Konsequenzen nach sich. Sie gab der New York Times an, dass sie gedacht habe, dass sie dies als nicht weiße Gründerin tolerieren müsse. (red, 01.07.2017)