Zur Causa Peter Pilz
Peter Pilz ist Solospieler, schwieriger Charakter, gewitzt, mit Schalk in den Augen, ausgestattet mit mehr als nur einer Prise Egomanie. Letzteres ist in der Politik schlecht und gut zugleich. Schlecht, weil die Egomanie einen nicht gerade zum Teamplayer prädestiniert, gut, weil die Egomanie und die dazu gehörige Selbstüberschätzung, gepaart mit einem Schuss Spielernatur und Risikofreude, dabei hilft, Gelegenheiten beim Schopf zu packen. Man muss nur aufpassen, dass man die Gelegenheiten, statt sie nur beim Schopf zu packen, nicht gleich auch skalpiert.
Zwei Arten von Dummheit sind bei den Grünen kollidiert:
Die emotionale Dummheit des schwierigen Charakters Peter Pilz, der den Beweis, geliebt zu werden, einforderte.
Und die emotionale Dummheit der wählenden Delegierten, die gerade wegen dieser Forderung den Beweis der Liebe verweigerten.
Jetzt ist er zusammengerührt, der brisante Emotionscocktail. Ob daraus etwas Gutes entstehen kann, ist zweifelhaft. Was heißt: Es ist möglich. Aber es ist eher unwahrscheinlich. (Robert Misik, 2.7.2017)