Matthias Köchl, Spitzenkandidat der Kärntner Grünen.

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Christine Steger ist neue Nummer eins auf der Salzburger Liste.

Die Grünen

Wien – "Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt die grüne Spitzenkandidaten Ulrike Lunacek am Sonntag, "ich hoffe immer noch, dass Peter Pilz mit mir wahlkämpfen wird." In einem Ö3-Interview verwies sie auf ein Gespräch, das sie für Mitte oder Ende Juli mit Pilz vereinbart habe. Der bereitet allerdings schon eifrig ein Antreten mit einer eigenen Liste vor und meint, er könne gar nicht mehr anders: Die Unterstützung, die er seit seiner Demontage beim Bundeskongress von außerhalb erfahre, sei so groß, dass er sich dem nicht verschließen könne.

Was Pilz beim Bundeskongress widerfuhr, wiederholte sich im Kleinen am Samstag bei den Listenerstellungen in Kärnten und in Salzburg. Auch dort wurden vermeintlich verdiente Funktionäre nach hinten durchgereicht.

Im Zorn gegangen

In Kärnten sprach Landessprecherin Marion Mitsche sogar von einer "Parteispaltung". Sie war von den Delegierten an die unwählbare neunte Stelle der Landtagsliste gereiht worden und verließ die Landesversammlung vorzeitig im Zorn. Sie konnte gar nicht mehr gefragt werden, ob sie die Wahl annimmt. Hier gehe es nicht um Grünen-Politik, sondern um die Befindlichkeiten einzelner Akteure, hatte sie zuvor erklärt.

Die bisherige Klubobfrau der Grünen im Landtag, Barbara Lesjak, war bei der Vertrauensabstimmung erst gar nicht zur Wahl zugelassen worden und wird im nächsten Landtag nicht mehr vertreten sein. Spitzenkandidat der Kärntner Grünen für die Parlamentswahl ist Matthias Köchl, die Kärntner Landtagsliste wird Landesrat Rolf Holub anführen. In Kärnten wurde sowohl über die Nationalratsliste für die Wahl 2017 als auch über die Landesliste für die Landtagswahl 2018 abgestimmt.

In Salzburg fiel die bisherige Nationalratsabgeordnete Birgit Schatz, die seit Herbst 2006 im Parlament sitzt, bei den Delegierten durch, sie konnte sich nicht gegen vier Konkurrenten durchsetzen. Auf Platz eins der Landesliste für die Nationalratswahl wurde Christine Steger, Referentin im Sozialressort des Landes, gewählt.

Astrid Rössler, grüne Landessprecherin und Landeshauptmannstellvertreterin in Salzburg, räumte in ihrer Rede Unruhe und Reibungsverluste ein. Die "Grüne Flotte" müsse jetzt zusammenstehen, appellierte sie an die eigene Partei. (red, 3.7.2017)