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Dohas Diplomatenviertel am Persischen Golf.

Foto: REUTERS/Fadi Al-Assaad/File Photo

Riad – Saudi-Arabien und weitere drei arabische Staaten haben ihr Ultimatum für das Golf-Emirat Katar um 48 Stunden verlängert. Die Staaten seien damit einer Bitte Kuwaits nachgekommen, das in der Krise vermittelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Montag unter Berufung auf eine gemeinsame Erklärung der vier Staaten.

Saudi-Arabien und seine Verbündeten werfen dem Emirat vor, Extremisten zu unterstützen und zu enge Beziehungen zum Iran zu unterhalten. Sie haben ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar gekappt, die Grenzen dichtgemacht und wirtschaftliche Sanktionen verhängt.
ORF

Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate werfen Katar Unterstützung von Terroristen vor und haben ihre diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu dem Emirat gekappt. Sie haben 13 Forderungen vorgelegt, die Katar bis Sonntag hätte erfüllen sollen – darunter die Schließung des TV-Senders Al Jazeera und einer türkischen Militärbasis in Katar.

Katars Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani trifft am Montag Kuwaits Emir Scheich Sabah, der in der Krise vermittelt. Er wolle dort die Antwort seines Landes auf einen Forderungskatalog von vier arabischen Staaten überreichen, meldete die katarische Nachrichtenagentur QNA.

US-Präsident Donald Trump telefonierte zudem mit führenden Politikern der Konfliktländer, darunter mit Katars Emir Scheich Tamim und dem saudischen König Salman, wie lokale Nachrichtenagenturen meldeten. Auch Deutschlands Außenminister Sigmar Gabriel befindet sich auf dem Weg zu einem dreitägigen Besuch in der Golf-Region. Er trifft am Montagnachmittag zunächst in der saudische Hafenstadt Jeddah ein.

Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Ägypten hatten zuvor ihr Ultimatum an Katar um 48 Stunden verlängert. Sie verlangen von dem Emirat unter anderem, den TV-Kanal Al Jazeera zu schließen und die Beziehungen zum Iran zurückzufahren.

Katar wies Forderungen zurück

Katars Außenminister hatte am Wochenende erklärt, die Regierung seines Landes werde die Forderungen zurückweisen – die Vorwürfe der Staatengruppe seien unbegründet. Kuwait hat laut seiner staatlichen Nachrichtenagentur Kuna bereits die formelle Antwort Katars auf die Forderungen der vier Staaten erhalten. Über den Inhalt meldete die Agentur Kuna nichts.

Die Staatengruppe hat ihre Forderungen an Katar als nicht verhandelbar bezeichnet. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es am Sonntagabend, die vier Außenminister würden sich am Mittwoch treffen, um über die nächsten Schritte gegen Katar zu beraten. (APA, 3.7.2017)