Ideales Terrain für den Rouleur Sagan auf der dritten Tour-Etappe.

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Longwy – Weltmeister Peter Sagan hat am Montag die dritte Etappe der 104. Tour de France gewonnen und dem deutschen Team Bora-hansgrohe den ersten Erfolg auf der Großen Schleife überhaupt beschert. Der Slowake setzte sich nach 212,5 km in Longwy im ansteigenden Zielsprintvor dem Australier Michael Matthews (Sunweb) durch. Dritter wurde der Ire Daniel Martin (Quick Step). Für Sagan war es bereits der insgesamt achten Tour-Etappensieg.

"Das war ein großer Moment. Wir sind zum ersten Mal hier, jetzt hat es endlich geklappt, da werden wir heute Abend sicher anstoßen", sagte Bora-Teammanager Ralph Denk. In Longwy erreichte das Peloton am dritten Tag nach einer Fahrt durch das hügelige Terrain der Ardennen erstmals französischen Boden, gestartet wurde im belgischen Verviers.

Auch Missgeschick kann Sagan nicht stoppen

Bei seinem Triumph ließ sich Sagan auch von einem Missgeschick kurz vor dem Ziel nicht aus der Ruhe bringen. Rund 200 Meter vor dem Schlussstrich rutschte der 27-Jährige aus seinem Pedal. "Das Finale war hart. Ich habe kurz geglaubt, dass es zu früh ist um zu attackieren", meinte der amtierende Weltmeister, der den Sprint von vorne bestritt. Der Explosivität des Bora-Kapitäns war auf der 1,6 Kilometer langen, bis zu elf Prozent steilen Schlusssteigung auf die Cote de Religieuses oberhalb von Longwy jedoch trotz des Malheurs niemand gewachsen.

Das Gelbe Trikot verteidigte der Brite Geraint Thomas (Sky) erfolgreich, der die Gesamtführung am Samstag beim Auftakt in Düsseldorf übernommen hatte. Thomas führt mit zwölf Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen und Titelverteidiger Christopher Froome (Großbritannien) sowie Matthews.

Bestplatzierter aus dem rot-weiß-roten Trio war Tour-Veteran Bernhard Eisel als 122. der Tageswertung mit rund drei Minuten Rückstand.

Die Etappe, die von Belgien aus weitgehend über Luxemburger Gebiet südwärts führte, verlief wie bereits jene am Sonntag für Tour-Verhältnisse recht unspektakulär. Recht schnell bildete sich die obligatorischen Fluchtgruppe.

Nachdem tags zuvor die letzten Ausreißer erst an der Ein-Kilometer-Marke eingefangen worden waren, ging das Feld diesmal auf Sicherheit und hielt den Rückstand bei rund zwei Minuten. Zehn Kilometer vor dem Ziel war dann aber auch der letzte Ausreißer geschnappt.(sid, red – 3.7. 2017)