Foto: Puls 4/Moni Fellner

Wien – Nach 20 Jahren im ORF sieht sie "einen der spannendsten Medienjobs im Land" bei der privaten Konkurrenz: Stefanie Groiss-Horowitz (40), bisher Ressortleiterin für TV-Entertainment auf ORF 1, wechselt mit August vom Küniglberg nach St. Marx. Sie führt ab 18. September Puls 4.

ProSiebenSat1Puls4, größte private Free-TV-Fernsehgruppe, hat im Frühjahr ATV übernommen. Der spätestens jetzt größte private Fernsehkonzern im Land muss nun zwei Vollprogramme, beide für die Zielgruppe neu (und möglichst abgestimmt) positionieren. Das große Puls-4-Event "Austrias Next Topmodel" hat der Konzern schon zu ATV verschoben. Senderchef Johannes Kampel geht für eine "Auszeit".

Mit der Positionierung von Sendern hat Groiss-Horowitz einige Erfahrung: Gut vier Jahre, bis 2011, arbeitete sie in der strategischen Programmplanung an der Positionierung von ORF 1, dem jüngeren und kommerzielleren Film-, Serien- und Sportsender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

"Factual Entertainment"

Seit 2011 arbeitete sie an Event- und Dokusoap-Formaten für ORF 1. Auf dem Küniglberg spricht man lieber von "Factual Entertainment"-Formaten, mit denen ORF 1 den Mittwoch bespielte, als Puls 4 dem ORF vorübergehend die Champions League abnahm.

Als klar war, was dort funktioniert – Formate aus der weiten Arbeitswelt wie "Undercover Boss" oder "Die härtesten Jobs Österreichs" –, kam die Champions League zurück und Budgets für solche Eigenproduktionen waren wieder weg.

Nun ist die Liga der europäischen Spitzenklubs weg (ab 2018 ins private Pay-TV zu Sky und Daz'n), und diesmal auch Groiss-Horowitz (ins private Free-TV).

Um die Entwicklung von ORF 1 wird sich wohl dessen Infochefin Lisa Totzauer kümmern, die lange schon als Channel-Managerin von ORF 1 gehandelt wird.

Groiss hat 1998 in der Öffentlichkeitsarbeit des ORF begonnen, war Büroleiterin von Programmdirektor Reinhard Scolik, leitete die Redaktion des jungen Vorabendmagazins "Wie bitte?", gestaltete "Schauplatz"-Beiträge – und leitete 2014/15 Vorausscheidung und Delegation zum österreichischen Beitrag (The Makemake) für den Song Contest in Wien. (red, 4.7.2017)