Am MWC in Shanghai führte Vivo erfolgreich eine Implementation von Qualcomms Sense ID unter dem Display vor.

Foto: Engadget

Lange hieß es, Apple arbeite daran, beim nächsten iPhone seinen TouchID-Fingerabdruckscanner unter das Display zu verfrachten. Dann folgten Meldungen, wonach man in Cupertino Probleme bei der technischen Umsetzung habe.

Bei Vivo, einem großen chinesischen Smartphoneproduzenten, scheint man hingegen schon weiter zu sein. Am Mobile World Congress in Shanghai hatte man einen funktionstüchtigen Prototypen dabei, berichtet Engadget.

Deutlich langsamer als normaler Scan

Dabei handelt es sich um ein Smartphone des Modells Xplay 6. Neben dessen normalen Fingerabdruckscanner unterhalb des Bildschirms wurde in das Gerät auch Qualcomms Sense ID-Modul integriert. Dabei handelt es sich um ein mit Ultraschall operierendes Erkennungssystem, das durch Display-Panels mit bis zu 1,2 Millimeter Dicke und auch unter Wasser funktionieren soll.

Im Versuch bei Engadget wurde der gespeicherte Fingerabdruck auch korrekt erkannt, mit einer Dauer von etwa einer Sekunde allerdings deutlich langsamer, als bei konventionellen Lösungen. Zur Sicherheit erfolgte ein Gegencheck mit anderen Fingern, bei denen das Gerät die Entsperrung des Bildschirms verweigerte.

Kommerzielle Umsetzung noch Monate entfernt

Theoretisch ist es laut Vivo möglich, eine Fingerabdruckerkennung am gesamten Bildschirmareal und nicht nur an einer vorgegebenen Stelle zu realisieren. Das sei allerdings in der Herstellung deutlich teurer, weswegen man sich wohl auf die untere Bildschirmhälfte beschränken werde.

Beim genutzten Sense ID-Chip handelt es noch um eine Vorversion. Mit der kommerziellen Auslieferung der fertigen Version soll im vierten Quartal begonnen werden. Bis die ersten Handys damit auf den Markt kommen, dürfte es also noch einige Monate dauern. (red, 05.07.2017)