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Google soll die nächste Strafe durch die EU-Kommission drohen.

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Dem US-IT-Konzern Google droht wegen seiner Marktmacht beim Betriebssystem Android Insidern zufolge eine weitere Rekordstrafe aus Brüssel. Die EU-Wettbewerbshüter wollten ein Expertengremium in dem Fall einberufen, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Grund dafür sei, dass eine zweite Meinung vor der Verhängung einer weiteren Strafe eingeholt werden sollte.

Untersuchungen wegen Android-Vorgaben

Ein Sprecher der EU-Kommission wollte sich dazu nicht äußern. Google reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Android ist die erfolgreichste Handysoftware der Welt und sorgt bei neun von zehn Mobiltelefonen dafür, dass sie funktionieren. Das Betriebssystem ist kostenlos, gleichzeitig macht Google den Handybauern aber genaue Vorgaben. Die nimmt die EU-Kommission, die in der Union als Wettbewerbsbehörde agiert, nun unter die Lupe.

Beispielsweise müssen Handyhersteller auf den Geräten die Suchfunktion von Google und den Internet-Browser Chrome installieren, wenn sie nicht den Zugang zu anderen populären Google-Diensten verlieren wollen. Im Fokus steht zudem die Frage, ob der Internetriese den Herstellern wie Samsung oder Huawei verboten hat, andere Versionen von Android zu installieren. Das Verfahren läuft seit April vorigen Jahres. Angestoßen wurde es durch eine Beschwerde der Lobbygruppe Fair Search in Brüssel. Google hatte zuvor gesagt, dass Android auf offener Software basiere und dass die Software den Wettbewerb ankurble.

Der US-Suchmaschinenbetreiber steht derzeit bereits im Visier der EU-Kartellbehörde. Erst Ende Juni hatte die EU-Kommission wegen des Preisvergleichsdienstes von Google mit 2,42 Milliarden Euro die bisher höchste Strafe gegen ein einzelnes Unternehmen verhängt. (APA, Reuters, 5.7.2017)