Tallinn – Die EU-Innenminister diskutieren am Donnerstag in der estnischen Hauptstadt Tallinn über italienische Forderungen nach mehr Unterstützung in der Flüchtlingskrise. Italien ist mittlerweile zum Hauptankunftsland für Bootsflüchtlinge in Europa geworden. Österreich wird durch Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) vertreten.

Im laufenden Jahr erreichten mehr als 85.000 Menschen die Küsten des Landes, viele von ihnen sind Migranten aus armen Ländern in Afrika, die wenig Chancen auf eine Anerkennung als Flüchtling haben.

Italiens Innenminister Marco Minniti will in Tallinn darauf pochen, dass die anderen EU-Staaten seinem Land mehr Flüchtlinge abnehmen. Die Regierung in Rom droht damit, ihre Häfen für Rettungsschiffe zu sperren. Zudem will sie Hilfsorganisationen zur stärkeren Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden zwingen.

Die Minister sollen auch über einen "Aktionsplan" der EU-Kommission zur Entlastung Italiens beraten, der unter anderem eine Stärkung der libyschen Küstenwache vorsieht.