Flott unterwegs: Lewis Hamilton.

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Spielberg – Lewis Hamilton hat in beiden Freitag-Trainings für den Formel-1-Grand-Prix von Österreich den Ton angegeben. Der 32-jährige Mercedes-Pilot wurde in der zweiten Session am Nachmittag in Spielberg in 1:05,483 Minuten gestoppt. Dahinter folgten WM-Leader Sebastian Vettel (+0,147 Sek.) im Ferrari und Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas (0,216) auf den Rängen zwei und drei.

Bester Red-Bull-Pilot war Max Verstappen (0,349) als Vierter unmittelbar vor seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo (0,390), der zuletzt den turbulenten WM-Lauf in Baku gewonnen hatte. Kimi Räikkönen (0,661) folgte im zweiten Ferrari auf Platz sechs.

Getriebetausch mit Folgen

Hamilton droht aber der nächste Rückschlag im Kampf um den Titel. Der Brite kann am Samstag so schnell fahren wie kein anderer und wird dennoch nicht die Pole Position holen. Grund dafür ist ein Getriebetausch an seinem Mercedes, wodurch er in der Startaufstellung für das Rennen am Sonntag (14 Uhr) fünf Plätze einbüßen wird.

Bereits im ersten Freitag-Training war der inoffizielle Streckenrekord unterboten worden. Hamilton, der vor dem neunten Saisonlauf in der WM 14 Zähler hinter Vettel auf Platz zwei liegt, hatte den 4,318 km langen Red-Bull-Ring am Vormittag in 1:05,975 Minuten umrundet. Auch Verstappen war schon zum Auftakt in 1:06,165 unter der bisherigen Bestmarke von 1:06,228 Minuten geblieben. Diese hatte Hamilton im Vorjahr in der zweiten Qualifying-Session aufgestellt.

Rekordjagd

Am Nachmittag ging es dann erwartungsgemäß noch schneller her, da die Strecke immer mehr Grip aufbaute und die Piloten auch auf Ultrasoft-Reifen über die Strecke flitzten. Der offizielle Rundenrekord steht aber weiter bei 1:08,337 Minuten, die der deutsche Rekordweltmeister Michael Schumacher 2003 im Rennen erzielt hatte. Im Qualifying am Samstag erwarten Experten sogar Zeiten um 1:04 Minuten, sofern es trocken bleibt.

Hinter den drei Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull, die alle ein positives Tagesresümee zogen, ging es eng zu. Haas-Pilot Kevin Magnussen landete unmittelbar vor Ex-Doppel-Weltmeister Fernando Alonso, der mit einer neuen Ausbaustufe des Honda-Motors in seinem McLaren unterwegs war, auf Platz sieben.

Zu den großen Verlierern des Tages zählte dagegen Williams, das zuletzt im Aserbaidschan-Grand-Prix durch den erst 18-jährigen Kanadier Lance Stroll Platz drei erreicht hatte und mit neuen aerodynamischen Teilen zum neunten Saisonrennen angereist war. Stroll, der mit knapp zwei Sekunden Rückstand nicht über Rang 16 hinauskam, klagte aber ebenso wie sein 36-jähriger Teamkollege Felipe Massa (14.) über massive Balance-Probleme sowie "Vibrationen" auf der Hinterachse.

Damit hatten aber praktisch alle Teams zu kämpfen, weil die Hinterreifen auf dem Red-Bull-Ring zur Überhitzung neigen. "Der Belag scheint fordernder zu sein als im Vorjahr, man muss sich das Reifenmanagement genau anschauen", bemerkte Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko. (APA, 7.7.2017)