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Bei Pastificio Di Martino kocht Wasser für den Börsengang.

Foto: Reuters

Mailand/Neapel – Mit dem Familienunternehmen Pastificio Di Martino Gaetano aus Neapel wagt der erste italienische Nudelhersteller einen Börsengang. Während die Barilla-Gruppe mit ihren Milliardenumsätzen und mehr als hundert verschiedenen Nudelsorten einen Bogen darum macht, hat Gaetano-Chef Giuseppe Di Martino vor kurzem Banca Imi beauftragt, den Börsengang zu sondieren.

Vor dem ersten öffentlichen Kaufangebot für die Aktien (IPO) soll noch ein Private-Equity-Unternehmen bei Pastificio Di Martino einsteigen. Ein Anteil von rund 40 Prozent soll dann an die Börse gelangen, heißt es aus Unternehmenskreisen. Der Teigwarenhersteller aus Neapel punktet vor allem mit seinen renommierten Antonio-Amato-Nudeln. Im Vorjahr wurde ein Umsatz von 165 Millionen Euro verzeichnet. Bis 2020 will der Konzern 250 Millionen Euro umsetzen.

Wachstum: Geschäft verzwanzigfacht

Bereits in den vergangenen Jahrzehnten schwamm das Unternehmen auf der Wachstumswelle. Innerhalb von 20 Jahren hat sich das Geschäft von sechs Millionen Euro nahezu verzwanzigfacht. Erst diesen Mai hat die Gruppe zudem die Übernahme von 67 Prozent von Grandi Pastai Italiani aus der Region Emilia Romagna bekanntgegeben.

Dadurch ergänzt der Nudelhersteller sein Angebot auch um frische Teigwaren. Der Zukauf des mittelitalienischen Unternehmens bringt Gaetano neue Märkte wie etwa Deutschland, die Schweiz und Österreich.

Kräftige Zuwachsraten werden derzeit auch aus Spanien und Nordamerika gemeldet. Rund 70 Prozent des Umsatzes des vor 25 Jahren gegründeten Nudelherstellers werden mit Exporten erwirtschaftet. Doch in jüngster Zeit fokussiert Gaetano vor allem auf den Absatz an Drittkunden. Nudeln für Kaufhausriesen wie Coop, Wal-Mart oder Tesco zählen heute zu den Wachstumstreibern. Die Rentabilität des Unternehmens liegt mit zehn Prozent im Spitzenfeld der Teigwarenbranche. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 8.7.2017)