Sting bei einem Konzert in Hamburg im März. Auf die Burg Clam kommt er mit dreiköpfiger Begleitband, bestehend aus Dominic Miller, Rufus Miller und Josh Freese.


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Klam bei Grein – Der 1951 in der Nähe von Newcastle geborene Gordon Matthew Sumner war eigentlich Lehrer, hatte aber schon immer ein Faible für Musik. Bevor er mit dem 1977 gegründeten Trio The Police zum Weltstar aufstieg, hatte er in der jazzigen Combo Last Exit den Bass gezupft.

Gemeinsam mit US-Schlagzeuger Stewart Copeland und Gitarrist Andy Summers gelang Sumner, der seit seiner Kindheit wegen einer Vorliebe für gelb-schwarz gestreifte Pullover und sich daraus ergebender Assoziationen mit einer Biene den Spitznamen Sting trug, der internationale Durchbruch. Am Dienstag gastiert er im Rahmen seiner 57th & 9th Summer Tour auf der oberösterreichischen Burg Clam.

The Police eroberte mit einer Synthese aus Punkrock und Reggae-Elementen die Charts. Das Gespür für gefälligen Pop brachte dem Trio etliche Hits, auf der ersten LP von 1978, Outlandos d'Amour, etwa Roxanne, oder So Lonely. Bereits auf der nächsten Platte, Regatta De Blanc (1979), erschienen die Ecken und Kanten des Debüts abgeschliffen.

Nicht glattpoliert

Schließlich hatte Sting Police-interne Streitigkeiten satt, 1986 löste er die Band auf. Ein Jahr zuvor war mit The Dream Of The Blue Turtles sein erstes Soloalbum erschienen. Entstanden unter Beteiligung von Saxofonist Branford Marsalis läutete es die Rückkehr zum Jazz ein. Im Lauf der Zeit bemühte sich Sting, die stilistische Bandbreite zu erweitern, etwa um Fiddle-Folk (The Last Ship) oder Renaissancemusik (Songs From The Labyrinth).

Mit seiner aktuellen Platte dürfte Sting einige seiner Kritiker zumindest überrascht haben: Die Songs auf dem in New York mit den Langzeitkollegen Dominic Miller und Vinnie Colaiuta sowie unter Beteiligung Josh Freeses (Nine Inch Nails) eingespielten Album 57th & 9th (2016) sind nur mit Gitarre, Bass, Drums und Klavier instrumentiert. Die Stimme wurde diesmal nicht im Studio glattpoliert.

Mit einem Wort: Es handelt sich um eine solide Rockplatte, die mitunter an den alten Police-Drive erinnert und auf der der 65-jährige Sting etwa über die eigene Sterblichkeit singt. In Klam wird er von der gewohnten dreiköpfigen Begleitband unterstützt: dem Gitarristen Dominic Miller, Josh Freese (Drums) und Rufus Miller (Gitarre). Das Vorprogramm bestreitet Sohn Joe Sumner. (dog, 10.7.2017)