Bonn – Mehrere kleine Steine der 1945 eingestürzten Brücke von Remagen haben an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) ein halbes Jahr lang sechszehn Mal am Tag die Erde umkreist. Sie gehören dem Friedensmuseum in den beiden linksrheinischen erhaltenen Brückentürmen am Rhein. Die Aktion sei als symbolische Friedensinitiative gedacht gewesen, sagte Frank Cornely von der Museumsgeschäftsführung. Nun kehren sie wieder an ihren Ursprungsort zurück.

Der einstige Astronauten-Trainer Rolf Erdmann habe die Idee gehabt und die Steinchen der Flussbrückenpfeiler den beiden mit ihm befreundeten russischen Kosmonauten Anton Schkaplerow und Oleg Artemiew mitgegeben. Die Aktion liegt schon länger zurück, wurde aber erst jetzt bekannt gegeben. Das Museum überlege nun, wie die weit gereisten Steinchen in der eigenen Ausstellung präsentiert werden könnten.

Berühmter Rheinübergang

Die einstige Ludendorff-Eisenbahnbrücke zwischen Remagen und Erpel wurde 1918 eingeweiht und war im Zweiten Weltkrieg der erste Übergang der Alliierten über den Rhein gewesen. Im März 1945 stürzte sie nach einer zunächst gescheiterten Sprengung durch Wehrmachtsoldaten ein und wurde nie wieder aufgebaut. Der US-Kriegsfilm "Die Brücke von Remagen" (1969) machte sie weltbekannt. (APA, red, 11.7.2017)