"Die besten Angebote des Jahres" liefert Amazon nach eigener Angabe am "Prime Day". Seit Montagabend lockte der Online-Handelsriese mit zahlreichen Sonderangeboten und großen Rabattprozentzahlen.

Doch wie viel lässt sich beim Online-Shopping-Event wirklich sparen? Die Plattform Vergleich.org hat das Angebot näher unter die Lupe genommen (PDF). Die Erkenntnis: Es gibt einiges Sparpotenzial, ganz halten die Versprechen von Amazon allerdings nicht.

Amazon am Prime Day fast immer billiger

150 Produkte wurden für den Vergleich herangezogen. Errechnet man den Durchschnitt der von Amazon ausgeschilderten Preise, so liegen diese am Prime Day im Schnitt um 37 Prozent niedriger, allerdings bezieht sich der Konzern dabei auf die "unverbindliche Preisempfehlung" der Hersteller. Diese wird von Händlern, wenn überhaupt, nur kurzfristig in der ersten Zeit nach der Einführung eines Produktes beachtet.

Zieht man den niedrigsten verfügbaren Preis im Online-Handel heran – hierfür wurden die Listungen der Preissuchmaschine Idealo gesichtet – bleibt immerhin noch eine Ersparnis von 22 Prozent über. Bei 97 der analysierten Produkte lag der Amazon-Preis unter dem günstigsten, alternativen Idealo-Angebot. Besonders hoch fiel die Differenz bei Modeartikeln aus (37,55 Prozent). Die geringste Differenz gab es bei Werkzeugen (17 Prozent). In zwei Fällen gab es Händler, die ein Produkt trotz der Verkaufsaktion günstiger anbieten konnten.

In 51 Fällen war ein Vergleich mit anderen Anbietern nicht möglich, weil die Produkte ausschließlich bei Amazon erhältlich sind. Hier zog man den günstigsten Preis des Vormonats heran und errechnete eine Ersparnis von im Schnitt 27,51 Prozent.

Tipps für die Schnäppchenjagd

Für Schnäppchenjäger hat Vergleich.org drei Tipps für den restlichen "Prime Day" und künftige Rabattschlachten parat. Man sollte frühzeitig nachsehen, wann ein Angebot verfügbar ist, um schnell zuschlagen zu können, da die Mengen oft begrenzt sind. Dabei hilft es, sich vorher schon einzuloggen, um sich weitere Zeit zu ersparen. Nicht vergessen sollte man die Verwendung einer Preissuchmaschine, um sicher zu gehen, dass Amazon wirklich am günstigsten ist.

Erwischt man ein Produkt nicht mehr, sollte man sich auf die Warteliste setzen lassen. Denn wenn andere Kunden ein Angebot im virtuellen Warenkorb haben, aber länger als 15 Minuten mit dem Kauf zuwarten, wird der Deal wieder freigegeben. (red, 11.07.2017)

Update, 12.07., 17:35 Uhr: Vergleich.org hat auf Fehler in der ersten Version der Studie hingewiesen. So waren tatsächlich nur zwei und nicht fünf Produkte bei anderen Händlern am Prime Day günstiger als bei Amazon. Der Text wurde daher angepasst. Weiters hat Amazon nie selbst mit einer durchschnittlichen Ersparnis geworben, diese wurde von Vergleich.org auf Basis der bei den zum Vergleich herangezogenen Produkten selbst erreichnet. Die missverständliche Formulierung wurde korrigiert.