Jerusalem – Im palästinensischen Gazastreifen ist das einzige Kraftwerk zur Stromerzeugung mangels Treibstoff erneut abgeschaltet worden. Das teilten offizielle Stellen am Mittwochabend mit. Die rund zwei Millionen Einwohner des schmalen Küstenstreifens leben bereits seit Jahren mit ständigen Stromausfällen. Zuletzt gab es nur noch wenige Stunden am Tag Strom.

Zuletzt war das Kraftwerk im April wegen fehlenden Treibstoffs abgeschaltet worden. Vor zwei Wochen hatte Ägypten Lastwagen mit rund einer Million Liter Treibstoff in die Küstenenklave geschickt – die jetzt offenbar verbraucht sind.

Hintergrund der Energiekrise ist ein Machtkampf zwischen der Fatah des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und der radikalislamischen Hamas, die vor zehn Jahren gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen an sich gerissen hatte. Um Druck auf die Hamas auszuüben, weigert sich die Palästinenserbehörde von Abbas für den Strom zu zahlen, den Israel bisher nach Gaza lieferte. (APA, 12.7.2017)