Alleine im letzten Jahr haben in England mehr als 27.000 Lehrer, die seit 2011 ausgebildet wurden, den Job wieder aufgegeben. Fast ein Viertel der Lehrer hänge den Job innerhalb von fünf Jahren an den Nagel, berichtet der "Guardian". Von den 117.000 Lehrern, die in den Jahren 2011 bis 2015 ausgebildet wurden, haben 23 Prozent ihren Beruf bereits wieder aufgegeben.

Als Gründe dafür werden vor allem die schlechten Arbeitsbedingungen genannt. So haben aktuelle Analysen des Education Policy Institute gezeigt, dass Lehrer in England länger arbeiten als in den meisten anderen Ländern. Im Schnitt kommen sie auf mehr als 48 Stunden pro Woche, inklusive Wochenenden und Abende.

Kaum Berufsaussteiger in Österreich

In Österreich ist die Drop-out-Rate unter den Lehrern hingegen sehr gering. Im Jahr 2016 wurden an den Bundesschulen 27.096 als Vertragslehrer angestellt, im Lauf des Jahres haben lediglich 522 das System verlassen, heißt es dazu aus dem Bildungsministerium. Als Gründe werden die vergleichsweise gute Ausstattung der Schulen, aber auch das attraktive Dienstrecht vermutet.

International verglichen wird die Lehrerzufriedenheit erst 2018 wieder, da wird es einen neuen Durchgang des OECD-Projekts "Talis" (Teaching and Learning International Survey) geben, bei dem die Selbsteinschätzung der Arbeitsbedingungen und des Lernumfelds von Lehrern erhoben wird. Ergebnisse wird es aber erst im Sommer 2019 geben.

Hohe Zufriedenheit

Beim der ersten Erhebung 2008 stimmten 93 Prozent der österreichischen Lehrer eher oder ganz zu, mit ihrer Arbeit alles in allem zufrieden zu sein, während es im OECD/EU-Schnitt 90 Prozent waren. Bei der Arbeitszeit gaben Lehrer der Sekundarstufe I an, im Schnitt 43 Stunden pro Woche zu arbeiten: 20 Stunden in den Klassenzimmern, 15 Stunden in der Vorbereitung und jeweils vier Stunden wegen administrativer und sonstiger Tätigkeiten. (ost, 13.7.2017)