Oslo – China hat nach dem Tod des Dissidenten Liu Xiaobo andere Regierungen dazu aufgefordert, sich "nicht in die inneren Angelegenheiten" der Volksrepublik einzumischen. Staaten, die Peking wegen seines Umgangs mit dem am Donnerstag verstorbenen Nobelpreisträgers kritisiert hatten, sollten Chinas "Justiz und Souveränität respektieren".

Das sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. "Der Umgang mit dem Fall von Liu Xiaobo gehört zu Chinas inneren Angelegenheiten, und andere Länder sind in keiner Position, unsachgemäße Bemerkungen zu machen."

Der 61 Jahre alte Bürgerrechtler, der 2009 wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" zu elf Jahren Haft verurteilt worden war, starb am Donnerstag nach einem schweren Krebsleiden in einem Krankenhaus. Sein Leben lang hatte sich der Bürgerrechtler friedlich für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz in China eingesetzt. 2010 erhielt er dafür den Nobelpreis, was Chinas Regierung empörte. Während der Autor die vergangenen Jahre im Gefängnis verbrachte, wurde seine Ehefrau Liu Xia in Peking unter Hausarrest gestellt. (APA/dpa, 14.7.2017)