Berlin – Sieben Monate nach dem islamistischen Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt hat ein neuer Untersuchungsausschuss in Deutschland seine Arbeit aufgenommen. Die erste Sitzung des parlamentarischen Ausschusses, der vom Berliner Abgeordnetenhaus eingesetzt wurde, begann am Freitagvormittag.

Zunächst sollte es um die Formulierung von Beweisanträgen gehen, damit die zwölf Ausschussmitglieder Akteneinsicht beantragen und Zeugen vorladen können. Der Ausschussvorsitzende Burkard Dregger hatte zuvor umfangreiche Aufklärung angekündigt: "Wir wollen feststellen, ob und, wenn ja, welche Fehler gemacht worden sind bei der Terrorabwehr."

Auch Ausschuss in Nordrhein-Westfalen

In dem westlichen Bundesland Nordrhein-Westfalen gibt es bereits einen entsprechenden Ausschuss, weil der islamistische Attentäter Anis Amri auch dort viel unterwegs war.

Amri hatte am 19. Dezember einen gekaperten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert. Bei dem Anschlag starben 12 Menschen, fast 70 wurden verletzt. Amri wurde auf der Flucht in Italien von der Polizei erschossen.

Nach dem Attentat war in Berlin und in Nordrhein-Westfalen scharfe Kritik an den Ermittlungsbehörden laut geworden. Der Tunesier hatte untertauchen können, obwohl er als islamistischer Gefährder monatelang im Visier der Behörden stand. (APA, 14.7.2017)