Berlin – Nach Terroranschlägen sollen Opfer und deren Angehörige in Deutschland künftig besser als bisher betreut werden. Wie die "Welt am Sonntag" Berichtet, lassen die Innenminister der deutschen Bundesländer derzeit ein entsprechendes "Handlungskonzept" erarbeiten. Ziel sei "ein strukturierter und sensibler Umgang mit den Opfern und deren Angehörigen", zitiert das Blatt aus einer Vorlage.

Kulturelle und religiöse Aspekte müssten dabei besonders berücksichtigt werden, heißt es weiter. Zu dem Konzept gehört laut "Welt am Sonntag" auch, dass Polizeiführer für die Betreuung von Opfern und Angehörigen intensiv geschult werden sollen. Die Betroffenen sollen demnach besser als bisher über Beratungsmöglichkeiten und Leistungen informiert und die Opfer schneller identifiziert werden, um die Angehörigen so rasch wie möglich unterrichten zu können. Das "Handlungskonzept" soll laut dem Blatt auf der Innenministerkonferenz (IMK) von Bund und Ländern im Herbst beschlossen werden.

Hintergrund ist, dass es nach dem Anschlag von Anis Amri an der Berliner Gedächtniskirche Kritik an der Betreuung von Opfern und Angehörigen gegeben hatte. Im Berliner Abgeordnetenhaus nahm jetzt ein Untersuchungsausschuss seine Arbeit auf, der sich vor allem mit möglichen Fehlern der Behörden im Umgang mit dem Attentäter befassen wird. (APA, 16.7.2017)