"Krone"-Kolumnist Jeannée geht juristisch gegen "Österreich" vor.

Wien – Die via Kolumnen ausgetragene Auseinandersetzung zwischen "Krone"-Kolumnist Michael Jeannée und "Österreich" landet vor Gericht. Jeannée hat laut der Sonntagsausgabe von "Österreich" einen Antrag auf Entschädigung wegen übler Nachrede, Beschimpfung und Verspottung eingebracht.

Die Vorgeschichte: Jeannée hat "Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner vorgeworfen, auf der Titelseite zum Tod von Ex-Vizekanzler Alois Mock einen "Gag" auf Kosten des Verstorbenen geliefert zu haben. Die Zeitung hatte Anfang Juni getitelt: "Mock: Bewegender Parkinson-Tod". Die Krankheit geht mit motorischen Störungen einher. Der Titel gehöre "mit zum Widerwärtigsten, was Sie als Herausgeber und Chefredakteur zu verantworten haben", schrieb Jeannée damals.

Die Reaktion in "Österreich" folgte kurz darauf: In einem Artikel mit dem Titel "Die dreckigen Fantasien des Michael Jeannée" und gezeichnet mit "Die Redaktion von 'Österreich'" wurde vor allem auf Jeannées unterstellten Alkoholkonsum während des Schreibens Bezug genommen.

Auch "Österreich" will juristisch gegen Jeannée vorgehen. "Jetzt darf also ein Gericht klären, was von Jeannées Schreibweise zu halten ist – denn auch 'Österreich' hat gegen Jeannée und seine Verleumdungen gleich mehrere Klagen vor Gericht eingebracht", heißt es in "Österreich" am Sonntag.

Der Presserat will sich wie berichtet nicht mit diesem Fall beschäftigen. Obwohl die Kommentare vor "persönlichen Beleidigungen und Untergriffen" strotzten, halte es der Senat des Selbstkontrollorgans "nicht für zielführend, diesen speziellen Fall aufzugreifen und in einem Presseratsverfahren die problematischen Äußerungen medienethisch zu beurteilen". Denn: "Das Niveau der beiden Kolumnen spricht für sich." (red, 16.7.2017)