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Oscar-Preisträger Martin Landau ist im Alter von 89 Jahren verstorben.

Foto: REUTERS/Blake Sell

Wien – Mit dem Schauspieler Martin Landau hat es die besondere Bewandtnis, dass eine Weile seine Füße fast wichtiger waren als sein Gesicht. Er spielte nämlich in Alfred Hitchcocks Der unsichtbare Dritte jenen Schurken, der dem über dem Abgrund auf dem Mount Rushmore hängenden Roger Thornhill (Cary Grant) den Garaus machen will.

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Seiner markanten Erscheinung wegen war Landau lange Zeit eher auf ein kleines Repertoire von Rollen festgelegt. Es war dann fast ein wenig ironisch, dass er in der Fernsehserie Kobra, übernehmen Sie als der Verwandlungskünstler unter den Spezialagenten fungierte. Seine Karriere stand kurz davor an einer kaum zu überschätzenden Wegscheide, denn er war auch ein Kandidat für die Rolle des Mr. Spock in der Adaption von Gene Roddenberrys Geschichten vom Raumschiff Enterprise.

Martin Landau, geboren 1928 in New York, kam über eine Ausbildung als Grafiker, einige Versuche off Broadway und eine Ausbildung am Actors Studio zum Schauspiel, vor allem aber war seine Schule das Fernsehen, wo er seit den frühen 1950er-Jahren zahlreiche kleine Rollen spielte, bis er allmählich so weit an Kontur gewonnen hatte, dass er auch für das Kino infrage kam.

Oscars

Hauptrollen bekam er erst spät, genau genommen war es vielleicht überhaupt nur eine, in der Landau wirklich unumstritten im Zentrum stand: In Tim Burtons Ed Wood war er die brillante Verkörperung von Bela Lugosi. Als Charakterdarsteller verbindet man Landau vor allem mit Woody Allen, der ihn für Verbrechen und andere Kleinigkeiten noch einmal "entdeckte", ähnlich wie kurz davor Francis Ford Coppola mit Tucker.

Bis ins hohe Alter war Martin Landau aktiv, darunter in Serien wie Entourage. Am Samstag ist er mit 89 Jahren in Los Angeles gestorben. (reb, 17.7.2017)