Apples Rechner sind nicht bekannt dafür, besonders upgradefreudig zu sein. Auch die iMac-Reihe bildet da keine Ausnahme. Einzig und allein den Arbeitsspeicher kann der Nutzer selber austauschen oder aufrüsten.

Doch nur, weil manuelles Aufrüsten nicht vorgesehen ist, heißt das nicht, dass man es nicht kann. So sieht das zumindest der Youtuber Quinn Nelson aka Snazzy Labs. Er wollte keine 5.300 Dollar für die Luxusausgabe des All-in-one-Rechners ausgeben und beschloss daher, das Basismodell um 1.800 Dollar zu kaufen und selbst Hand anzulegen.

Snazzy Labs

Displayentfernung am schwierigsten

Das bedeutete, dass er einen neuen Prozessor, mehr Arbeitsspeicher und eine SSD mit zwei Terabyte Speicherplatz einbauen musste. Einzig ein direkt an Apple entrichteter Aufpreis von 300 Dollar für schnelleren internen Speicher blieb ihm aufgrund dessen proprietärer Bauweise nicht erspart. Neben den Komponenten musste er zudem auch noch etwas Geld in zusätzliche Kabel und Werkzeug investieren.

Das Zerlegen des iMac erwies sich dabei als einfacher als gedacht. Der gefährlichste Vorgang ist die Trennung der Displayeinheit vom Gehäuse. Diese ist mit selbigem verklebt, Nelson rät hier zur Verwendung eines speziell angefertigten Tools der Spezialisten von iFixit.

Foto: Youtube/snazzy labs

1.600 Euro gespart

Darunter bietet sich ein einigermaßen modularer Aufbau der restlichen Komponenten. Nach dem Lösen einiger Steckverbindungen und Entfernung zahlreicher Schrauben war es schließlich möglich, den Core-i5-Prozessor mit einem Core-i7-7700 auszutauschen und die SSD nebst zusätzlichem Kabel für die Temperaturermittlung einzubauen. Insgesamt soll das Upgrade etwa eine Stunde gedauert haben.

Mit Gesamtkosten von 3.471 Dollar lieferte der selbstaufgerüstete iMac nun beinahe die gleiche Ausstattung wie die teuerste Kaufvariante. Daraus errechnet sich eine Ersparnis von rund 1.900 Dollar beziehungsweise über 1.600 Euro. Zudem lassen sich der ausgetauschte Prozessor und der Arbeitsspeicher verkaufen.

Foto: Youtube/snazzy labs

DIY-iMac schneller als das Original

In Benchmarktests schlug die Eigenbauvariante das Original sogar, was Nelson allerdings verwundert. Denn Prozessor- und RAM-Ausstattung sind theoretisch gleichwertig, zudem verfügt Apples Top-of-the-line-Modell über eine etwas stärkere Grafikeinheit.

Einen wichtigen Nachteil hat das manuelle Upgrade für den Apple-Rechner allerdings. Wer Komponenten tauscht, die vom Hersteller dafür gar nicht vorgesehen sind, verliert die Garantie und trägt dementsprechend das Kostenrisiko bei einem Fehlschlag. (red, 24.7.2017)