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In das isolierte Land kommen kaum Touristen.

Foto: AP Photo/Dita Alangkara

Einen Monat nach dem Tod des in Nordkorea inhaftierten US-Studenten Otto Warmbier wirbt die DPR Korea Tour Site unter anderem mit bei Surfern beliebten Stränden sowie mit Touren für Reisende auf der Suche nach ungewöhnlichen Zielen.

Die Reiseseite gibt es auf Koreanisch, Englisch, Chinesisch, Russisch und Japanisch. Sie bietet neben idyllischen Fotos und Tourenpaketen Basis-Informationen zu den Möglichkeiten, mit Bus, Bahn und Flugzeug zu reisen, und sich in der Hauptstadt Pjöngjang zurechtzufinden. Direkt eine Reise buchen lässt sich aber nicht. Zudem findet sich keine Liste der wenigen ausländischen Reiseagenturen, die Nordkorea im Programm haben.

Hohes Sicherheitsrisiko

Das US-Außenministerium warnt US-Bürger vor Reisen in Nordkorea: Sie laufen demnach Gefahr, festgenommen und für lange Zeit inhaftiert zu sein. Ähnliche Warnungen existieren in vielen weiteren Ländern. Auch das österreichische Außenministerium rät von einer Reise nach Nordkorea ab. Es gebe ein hohes Sicherheitsrisiko im ganzen Land, heißt es in der aktuellen Reisewarnung.

In den letzten zehn Jahren wurden 16 US-Bürger in Nordkorea festgehalten. Zu ihnen gehörte auch der im Juni verstorbene 22-jährige Student Warmbier. Er war im März 2016 wegen Diebstahls eines Agitprop-Posters zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden, kurz danach ins Koma gefallen und wenige Tage vor seinem Tod "aus humanitären Gründen" freigelassen. Danach kehrte er in die USA zurück. Die genaue Ursache für Warmbiers Tod ist unklar. Nach Überzeugung seiner Familie starb er an den Folgen seine "schrecklichen und qualvollen Behandlung" in Nordkorea. Die staatliche Tourismuspropaganda blendet solche Probleme natürlich aus. (red, 20.7.2017)