Abidjan – Im westafrikanischen Land Côte d'Ivoire haben mehrere Polizisten offenbar eine Meuterei begonnen. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, waren am Mittwochabend in der ivorischen Wirtschaftsmetropole Abidjan regelmäßig Schüsse zu hören, die aus der Polizeischule im Stadtzentrum kamen. Nach Angaben von Augenzeugen nahmen Polizisten in der Nähe der Polizeischule Autofahrer ihre Wagen weg.

"Sie haben unser Fahrzeug 'beschlagnahmt', sie richteten ihre Waffen auf uns", sagte der Angestellte einer Wachschutzfirma. "Sie halten die Autos und Taxis an und nehmen sich die Wagen." Ein Taxifahrer sagte AFP, es handle sich dabei um "vermummte Polizisten mit kugelsicheren Westen".

Autos geraubt

"Sie haben in die Luft geschossen und neben den Wagen, sie haben mir gesagt, ich soll aussteigen und abhauen", sagte der Taxifahrer. Die Männer hätten außerdem über die Zustände im Land geklagt und gesagt, sie forderten ihre "Rechte".

Die Vorfälle ereigneten sich wenige Stunden nach einer Kabinettsumbildung, bei der Hamed Bakayoko, der Staatschef Alassame Ouattara nahesteht, zum Verteidigungsminister ernannt wurde. Bakayoko kündigte an, die Disziplin in der Armee wiederherstellen zu wollen. Seit Jahresbeginn hatten dort Soldaten wiederholt gemeutert. (red, APA, 20.7.2017)