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Schlechte Aussichten für US-Bürger, die gerne nach Nordkorea reisen wollen.

Foto: AP / Lee Jin-man

Peking/Pjöngjang – Einen Monat nach dem Tod des in Nordkorea inhaftierten US-Studenten Otto Warmbier verbieten die USA ihren Bürgern künftig Reisen nach Nordkorea. Das Reiseverbot gelte ab kommendem Donnerstag, teilten zwei Reisebüros am Freitag mit. Nach einer Schonfrist von 30 Tagen werde "der Ausweis von jedem US-Bürger, der nach Nordkorea reist, für ungültig erklärt", gab das in China ansässige Reisebüro Young Pioneer Tours bekannt.

Auf seiner Webseite hieß es, man sei gerade darüber informiert worden, dass die US-Regierung ihren Bürgern Reisen nach Nordkorea nicht mehr gestatte. Die von Warmbier genutzte Agentur hatte bereits unmittelbar nach dessen Tod Besuche von US-Touristen in Nordkorea aus dem Programm genommen.

Ende des US-Tourismus in Nordkorea

Der Manager des Reisebüros Koryo Tours, Simon Cockerell, sagte, die schwedische Botschaft in Pjöngjang habe sein Unternehmen über das Reiseverbot informiert. In Nordkorea ist es üblich, dass Schwedens Botschaft im Namen der USA handelt, da Nordkorea und die USA keine diplomatischen Beziehungen unterhalten. Die Ankündigung sei de facto das Ende für den US-Tourismus in Nordkorea, so Cockerell.

Das US-Außenministerium warnt US-Bürger schon länger vor Reisen nach Nordkorea; sie laufen demnach Gefahr, festgenommen und für lange Zeit inhaftiert zu werden. Der im Juni verstorbene Student Warmbier war im März 2016 wegen Diebstahls eines Propagandaplakats zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden, kurz danach ins Koma gefallen und wenige Tage vor seinem Tod "aus humanitären Gründen" freigelassen worden. Danach durfte er in die USA zurückkehren. Die genaue Todesursache ist unklar. Nach Überzeugung seiner Familie starb er an den Folgen seiner "schrecklichen und qualvollen Behandlung" in Nordkorea. (APA, 21.7.2017)