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"Ein Aufgriff am Mittelmeer würde nicht automatisch ein Ticket für die Europäische Union bedeuten", sagt Matthias Strolz.

Foto: reuters/Foeger

Wien – Neos-Chef Matthias Strolz hat die Idee der Errichtung von Registrierzentren für Flüchtlinge außerhalb der EU erneut aufgegriffen. Bisher habe noch kein Politiker erklären können, wie das genau funktioniere, sagte Strolz der "Kleinen Zeitung". Seiner Vorstellung nach sollte die EU in zwei nordafrikanischen Ländern Gebiete pachten und dort Asylanträge abarbeiten.

In den Aufnahmezentren sollen laut Strolz alle Asylanträge abgewickelt werden, auch von jenen Flüchtlingen, die im Mittelmeer von Frontex- und anderen Hilfsschiffen aufgegriffen werden. "Ein Aufgriff am Mittelmeer würde nicht automatisch ein Ticket für die Europäische Union bedeuten", so Strolz. Asylwerber ohne positiven Bescheid würden in das jeweilige Herkunftsland zurückgeführt. Wer nur temporär Schutz suche, könnte in dem exterritorialen Gebiet der EU versorgt werden – "was die Europäer billiger käme als eine Versorgung in Europa".

In dem "genügend großen zusammenhängenden Gebiet" in Nordafrika, das die EU auf 99 Jahre pachten soll, würde Strolz zufolge europäisches Recht gelten. Die Anmietung des Gebiets soll Teil eines "umfassenden Masterplans für Afrika" sein, insbesondere für die beiden Länder, die einen Teil ihres Gebiets de facto abtreten würden. (APA, 24.7.2017)