Der kraulende Auböck.

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Budapest – Österreichs Schwimm-Ass Felix Auböck hat sich auch in seinem zweiten WM-Finale wacker gehalten. Nachdem er am Sonntag in Budapest über 400 m Kraul Fünfter geworden war, belegte der 20-Jährige am Mittwoch über 800 m Kraul Rang sechs. In 7:51,20 Minuten blieb er knapp zwei Sekunden über seinem am Vortag im Vorlauf fixierten nationalen Rekord. Der Italiener Gabriele Detti gewann mit Europarekord.

"Das war ein wahnsinniger Unterschied von der Belastung her. Ich muss lernen, damit umgehen zu können – mit solchen Finalsituationen", bezog sich Auböck in seiner Renn-Analyse auf den Unterschied zwischen Vor- und Endlauf. Nach rund 32-stündiger Pause dazwischen wollte er mit gleichem Tempo, aber lockerer in die Medaillenentscheidung. Doch von Beginn an lag er hinter seiner Rekord-Marschroute, ab der Halbzeit-Marke eine Sekunde und mehr.

Zu diesem Zeitpunkt schien Platz fünf noch in Reichweite, mit Österreichs erster WM-Medaille auf der Langbahn seit Bronze von Mirna Jukic über 200 m Brust 2009 in Rom war ohnedies nicht zu rechnen gewesen. Doch auf ein WM-Podest will natürlich auch Auböck einmal. "Ich muss daraus lernen und dann auch einmal eine Medaille mitnehmen", erklärte der Student der Universität Michigan. "Ich muss mir das nur zutrauen und ruhig bleiben."

Zwischen Weltmeister und Vize

In seinem zweiten Finale sei es in dieser Hinsicht jedenfalls schon um einiges besser als im ersten gegangen. Allerdings hatte er sich ausgemalt gehabt, länger bei der Musik dabei zu sein. "Dann sind sie aber gleich rechts und links von mir weggezogen, das hat es um einiges schwerer gemacht." Auböck hatte auf Bahn sechs schwimmend im Endeffekt den neuen Weltmeister sowie dessen Vize neben sich, Wojciech Wojdak.

Bis zum letzten 100er hatte es nach einem Zweikampf um Gold zwischen dem Polen und dem Italiener Gregorio Paltrinieri ausgesehen, doch dessen Landsmann Detti hatte das beste Finish und drückte in 7:40,77 Minuten den zwei Jahre alten Europarekord Paltrinieris um 4/100. Wojdak schlug in 7:41,73 an, Paltrinieri in 7:42,44. Dem über diese Strecke zuletzt dreimal in WM-Endläufen siegreich gebliebenen Chinesen Sun Yang blieb in 7:48,87 bloß Rang fünf.

Angesichts dessen, dass er quasi das gesamte Rennen ohne Nebenmann schwimmen musste, war Auböck mit seiner Zeit zufrieden. Am Samstag geht es für ihn noch über 1.500 m Kraul, sein dritter Finaleinzug in der Duna Arena ist möglich und wäre ein OSV-Meilenstein. Am Donnerstagvormittag macht Auböck trainingsfrei: "Ich muss raus und auf andere Gedanken kommen." Am Freitag wird er sich beim WM-Bewerb im High Diving ein wenig ablenken. (APA, 26.7.2017)

Ergebnisse von den Langbahn-Bewerben der 17. Schwimm-Weltmeisterschaften in der Budapester Duna Arena vom Mittwoch:

Finali:

  • DAMEN:

200 m Kraul: 1. Federica Pellegrini (ITA) 1:54,73 Minuten – 2. Katie Ledecky (USA) und Emma McKeon (AUS) je 1:55,18

  • HERREN:

800 m Kraul: 1. Gabriele Detti (ITA) 7:40,77 (ER) – 2. Wojciech Wojdak (POL) 7:41,73 – 3. Gregorio Paltrinieri (ITA) 7:42,44 – 4. Henrik Christiansen (NOR) 7:44,21 – 5. Sun Yang (CHN) 7:48,87 – 6. Felix Auböck (AUT) 7:51,20 – 7. Florian Wellbrock (GER) 7:52,27 – 8. Zane Grothe (USA) 7:52,43

50 m Brust: 1. Adam Peaty (GBR) 25,99 Sekunden – 2. Joao Gomes Junior (BRA) 26,52 – 3. Cameron van der Brugh (RSA) 26,60

200 m Delfin: 1. Chad le Clos (RSA) 1:53,33 Minuten – 2. Laszlo Cseh (HUN) 1:53,72 – 3. Daiya Seto (JPN) 1:54,21